Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Tourismus - Sonstiges, Note: 1,3, Hochschule Mittweida (FH), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bachelorarbeit gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Dark Tourism. Dabei wird geklärt, wie ,dunkler Tourismus' definiert werden kann und die Kategorisierungsmöglichkeiten seiner Erscheinungsformen untersucht. Ferner erforscht die Arbeit das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Wie das Wort ,dunkel' bereits andeutet, handelt es sich hierbei nicht um den typischen Freizeittourismus, weshalb in einem letzten Kapitel Herausforderungen und moralische Konflikte diskutiert werden, die durch jene Aktivitäten entstehen können. The bachelor thesis provides an overview about the current state of research on dark tourism. It clarifies how dark tourism can be defined and examines the categorization possibilities of its manifestations. The work also explores the interplay between supply and demand. As the word 'dark' suggests, this is not the typical leisure tourism, which is why in a final chapter debates and moral conflicts that may arise from those activities are going to be discussed. Vom 28. Juni bis zum 01. Juli 2017 tagte eine besondere Konferenz an der Caledonian University in Glasgow, Schottland. Im Zentrum der Versammlung stand ein eher ungewöhnliches Thema: der Holocaust-Tourismus. Ungewöhnlich, da die Begriffe Holocaust und Tourismus normalerweise nicht miteinander in Verbindung gebracht werden. Bei genauerer Betrachtung beschreiben sie jedoch treffend eine gegenwärtige touristische Interessensbewegung. Im Zuge der Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit entstanden eine Vielzahl an Gedenkstätten, die an die Gräueltaten des zweiten Weltkrieges erinnern sollen, beispielsweise das Konzentrationslager bei Dachau. Mittlerweile dienen diese Orte jedoch nicht mehr nur zur Erinnerung und Vergangenheitsbewältigung, sondern werden aktiv vermarktet. Es entsteht eine Diskrepanz zwischen dem Bildungsauftrag der Ausstellungskuratoren und den ökonomischen Zielen der Anbieter. Durch die Kommodifizierung des Einrichtungsinhalts, also dem Prozess der Kommerzialisierung, wird die objektive Aufklärung der Besucher über die damaligen Geschehnisse behindert. Die Entwicklung der Gedenkstätten hin zu massentouristischen Attraktionen wirft Fragen bezüglich ihrer moralischen Vertretbarkeit sowie der Einordnung der Erscheinungsform auf dem Tourismusmarkt auf. Gerade letzterer Aspekt spielte immer wieder eine Rolle bei den Vorträgen und Diskussionen der Konferenz.
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