Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1.0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Hauptseminar: Probleme der Philosophie menschlichen Handelns, Sprache: Deutsch, Abstract: Menschen handeln. Das ist überall in der Welt zu beobachten, da gibt es keine Probleme. Ich zum Beispiel schreibe gerade eine Hauptseminararbeit. Das ist offensichtlich. Die Frage jedoch ist, warum Handlungen ausgeführt werden. Sicherlich gibt es irgendetwas, dass uns zu Handlungen motiviert. Wenn wir aus einer Motivation heraus handeln, dann handeln wir aus Gründen. Doch wie diese motivierenden Gründe konstituiert sind, darüber gibt es verschiedene Meinungen. Es scheint etwas in uns zu sein - ein psychischer Zustand - was uns handeln lässt, doch selbst darüber besteht Uneinigkeit. Vielleicht gibt es ja auch Dinge außerhalb von uns, die uns zu Handlungen motivieren. Aber auch wenn man davon ausgeht, dass psychische Zustände uns motivieren, gibt es einerseits eine Meinung, dass diese Zustände ausschließlich aus Überzeugungen konstituiert werden und andererseits eine andere, die davon ausgeht, dass zusätzlich zu den Überzeugungen auch Wünsche wirksam sind. Die letzte wird ausgedrückt in der Humeschen Motivationstheorie (nachfolgend HMT). Michael Smith ist ein Verfechter dieses Ansatzes. Seine Verteidigung der HMT möchte ich in dieser Arbeit darstellen und dann Einwände von Vertretern der oben angesprochenen anderen Theorien gegen seine Position diskutieren. Ich werde also zuerst Smiths Verteidigung der HMT aus dem vierten Kapitel seines Buches The Moral Problem in nuce vorstellen. Dabei werde ich seine Thesen und die sie untermauernden Argumente darlegen, um dann die Kernpunkte seiner Theorie aufzuzeigen. Insbesondere werde ich eingehen auf die Konsequenzen seiner Strategie, erstens eine Unterscheidung zwischen motivierenden und normativen Gründen zu machen, zweitens zu zeigen was der teleologische Charakter vom Handeln aus Gründen bedeutet und drittens ein eigenes Konzept von Wünschen vorzustellen. In meiner Zusammenfassung von Smiths Text werde ich die meisten Gegenargumente außer Acht lassen, weil sie im zweiten Teil ausführlich analysiert werde und ich unnötige Wiederholungen vermeiden möchte. Im dritten Teil werde ich dann die wichtigsten Gegenargumente von Jonathan Dancy, Thomas Nagel und John McDowell vorstellen und diskutieren. Die Einwände gegen Smith sind alle von fundamentaler Bedeutung, so dass dieser Teil den größten Raum der Arbeit einnehmen wird. Am Schluss dieses Teils wird erkennbar sein, dass die Position von Smith nicht haltbar ist. [...]