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Essay aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Siegfrieds Schwertleite, das Siegesfest, die Doppelhochzeit von Kriemhild und Siegfried sowie Brünhild und Gunther, das Hoffest, Etzels und Kriemhilds Hochzeit wie auch Kriemhilds Rachefest: Es ist bei Weitem kein Zufall, dass derart viele Feste im „Nibelungenlied“ geschildert werden. Sie sind nicht nur Schauplatz der Handlung, sondern vielmehr eine dramaturgische Notwendigkeit, schafft jenes Siegesfest doch eine Begegnungsmöglichkeit zwischen…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Siegfrieds Schwertleite, das Siegesfest, die Doppelhochzeit von Kriemhild und Siegfried sowie Brünhild und Gunther, das Hoffest, Etzels und Kriemhilds Hochzeit wie auch Kriemhilds Rachefest: Es ist bei Weitem kein Zufall, dass derart viele Feste im „Nibelungenlied“ geschildert werden. Sie sind nicht nur Schauplatz der Handlung, sondern vielmehr eine dramaturgische Notwendigkeit, schafft jenes Siegesfest doch eine Begegnungsmöglichkeit zwischen Kriemhild und Siegfried ebenso zu Gunthers Gunsten wie seine Heirat mit Brünhild im Rahmen der Doppelhochzeit. Auch das Hoffest wird durch Brünhilds Absicht, Kenntnis über Siegfrieds tatsächlichen Rang bzw. seine Verbindung zu Gunther zu erlangen, ausgerichtet, wobei sich ihr Verdacht im Festverlauf zunehmend durch die – aus ihrer Sicht –völlig unpassenden höfischen Konventionen, die Siegfried entgegengebracht werden, bestätigt. Offenkundig reicht der Zweck der geschilderten Feste also weit über die allgemeinen ‚Feierlaune‘ oder vröude hinaus; dieser muss mehr noch im Kontext der höfischen Kultur verstanden werden, dienen die Festlichkeiten doch primär der Bildung, Bestätigung und Legitimation der feudalen Ordnung wie auch der politischen Machtverhältnisse, die durch höfische Feste und Zeremonien sichtbar gemacht werden. Doch die gut dokumentierte und gesicherte Forschungslage zur höfischen Epik mit den prachtvollen Festen am Artushof, denkt man etwa an Hartmanns von Aue „Erec“ und „Iwein“ oder Wolframs von Eschenbach „Parzival“, steht im direkten Kontrast zu jener der Heldendichtung, die schlichtweg als inferior beschrieben werden muss. Vor diesem Hintergrund hat der vorliegende Essay zum Ziel, die großen höfischen Feste des „Nibelungenlieds“ zu untersuchen, wobei die wiederkehrenden Abläufe bzw. inhaltlichen Regelmäßigkeiten, ähnlich Ritualen, sowie deren Funktionen im Zentrum stehen sollen. Das Heldenepos erweist sich hinsichtlich der in den Feierlichkeiten dargestellten höfischen Elementen, wozu beispielsweise die edlen Kleider oder die zur Schau gestellten Tugenden wie êre und mílté, als sehr ergiebig und in weiterer Folge geeignet. Forschungsgegenstand bilden die fünf der insgesamt sechs Feste im „Nibelungenlied“; auf das letzte (Kriemhilds Rachefest vgl. NL 1387-2379 ) wird hingegen verzichtet, da dieses im direkten Vergleich zu den übrigen inhaltlich stark aus dem Rahmen fällt und sich daher als nicht repräsentativ für die Arbeit offenbart.