Ein ganz zauberhaftes Buch für junge und ältere Leser
„Flüsterwald“ heißt der erste Band der neuen Serie von Andreas Suchanek. Eigentlich ist es eher ein Buch für Kinder ab 9 Jahren, zum Selber- oder Vorlesen, aber auch mich als etwas reiferes Kind war das Buch eine absolute Lesefreude.
Lukas
zieht mit seiner Familie nach Winterstein. Zuerst begeistern ihn weder das neue Haus noch der Ort, in…mehrEin ganz zauberhaftes Buch für junge und ältere Leser
„Flüsterwald“ heißt der erste Band der neuen Serie von Andreas Suchanek. Eigentlich ist es eher ein Buch für Kinder ab 9 Jahren, zum Selber- oder Vorlesen, aber auch mich als etwas reiferes Kind war das Buch eine absolute Lesefreude.
Lukas zieht mit seiner Familie nach Winterstein. Zuerst begeistern ihn weder das neue Haus noch der Ort, in den sie da gezogen sind, da kann die Mutter (eine Psychologin) das hundertmal „idyllisch“ finden. Aber das ändert sich, als er in der ersten Nacht von einem koboldartigen Wesen geweckt wird, das mit einem Sack voller Diebesgut durch sein Zimmer schleicht. Lukas verfolgt ihn und öffnet mit seinem Betreten des Waldes hinter dem Haus die Tür zu einer verbotenen und verborgenen Welt. Einer Welt voller Elfen, Menoks, Warks, Bolden und einigen anderen zauberhaften Wesen. Damit beginnt für ihn ein märchenhaftes Abenteuer, auf das er seine Leser mitnimmt.
Von der ersten Seite an hat das Buch mich gepackt, ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Die Charaktere fand ich klar und gut beschrieben, jeder hat seine Eigenheiten. Und die magische Welt, in die Lukas eintaucht, fand ich einfach nur ganz toll. Dort ist die Nacht der Tag, Bücher sprechen und haben Gefühle und (sicher für viele sehr interessant) Putzzeug putzt selbst! Autoren schreiben ihre Bücher im Schlaf, dafür darf man Bücher auch nur zu bestimmten Zeiten lesen. Die Idee des Autors fand ich (neben vielen anderen) ganz besonders toll: „»Eure Bücher können sprechen? Und nur innerhalb der Öffnungszeiten gelesen werden?«
»Natürlich«, sagte Rani. »Sie brauchen ja auch mal Ruhe. Habt ihr keine Gesetze, die das regeln?«
»Nein. Wir lesen, wann wir wollen.«
Felicitas starrte ihn entsetzt an. »Die armen Bücher.«“
Sprachlich fand ich das Buch teils sehr leicht und flüssig zu lesen, teils aber etwas kompliziert. Wörter wie „Foliant“ oder „illuminiert“ gehören sicher nicht zum Wortschatz jedes Kindes. Bei anderen Wörtern ist es dem Autor wohl selbst klar, „Wenn Elfen wütend werden, setzen sie ihre Magie durchaus auch offensiv ein (Lukas nahm sich vor, dieses Wort nachzuschlagen)“. Beim Vorlesen können die Eltern es ihren Kindern erklären, selber lesende Kinder müssen vermutlich nachfragen. Etwas irritiert hat mich, dass die Figuren, die die Mutter sammelt, aus Bimsstein waren. Bims wird eher selten für Figuren verwendet. Und auch den Satz „Aufschreiend ging Lukas zu Boden“ fand ich etwas holprig. Aber das ist von meiner Seite Meckern auf hohem Niveau.
Denn alles in allem fand ich das Buch ganz toll, freue mich schon jetzt, dass im Februar der zweite Teil erscheinen soll und vergebe 5 Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.