Ideen finden ist häufig schwieriger als gedacht. Inspiration ist wichtig. Das weiß jeder Schriftsteller, der vor sich das leere, weiße Blatt hat. Was also hat bekannte Schriftsteller früher zu ihren Werken, ja zu ihrer Lebensaufgabe inspiriert?
Der Schriftsteller und Literaturkritiker Otto A.
Böhmer (Jg. 1949) geht dieser Frage in „Das Abenteuer der Inspiration“ anhand von 27 Dichterporträts…mehrIdeen finden ist häufig schwieriger als gedacht. Inspiration ist wichtig. Das weiß jeder Schriftsteller, der vor sich das leere, weiße Blatt hat. Was also hat bekannte Schriftsteller früher zu ihren Werken, ja zu ihrer Lebensaufgabe inspiriert?
Der Schriftsteller und Literaturkritiker Otto A. Böhmer (Jg. 1949) geht dieser Frage in „Das Abenteuer der Inspiration“ anhand von 27 Dichterporträts nach - von Gotthold Ephraim Lessing bis Friedrich Dürrenmatt. Die weiteren unter diesem Thema vorgestellte Dichter/innen sind: Herder, Goethe, Schiller, Jean Paul, Hölderlin, Novalis, E.T.A. Hoffmann, Kleist, Brentano, Eichendorff, Droste-Hülshoff, Gotthelf, Heine, Büchner, Storm, Keller, Fontane, Rilke; Th. Mann, Hesse, Musil, Kafka, Roth, Brecht und Andersch.
Waren es bei Lessing die „verschenkten“ Stunden in der Bibliothek, bei Novalis die beschwingte Liebe zu der jungen Sophie von Kühn, bei Rilke der Winteraufenthalt auf der Insel Capri oder bei Andersch ein Gefängnisaufenthalt - die Initialzündungen der Dichter können kaum unterschiedlicher sein. Aber immer weiß das Abenteuer der Inspiration die Gunst der Stunde zu nutzen, in der sich der „Heimgesuchte“ zu einem neuen Wagnis bekennen muss.
Böhmer, der schon mehrere Dichterbiografien (u.a. über Goethe, Schiller, Eichendorff, Heine und Nietzsche) vorgelegt hat, besticht auch hier mit seiner brillanten Erzählweise, mit viel Sprachgefühl und großem Detailwissen begleitet er den Leser gewissermaßen auf einer Inspirationsreise durch die deutsche Literaturgeschichte. Ein sehr anregendes und unterhaltsames Buch, das uns die vorgestellten Dichter/innen auf besondere Weise näherbringt. Eine ideales Sprungbrett, um sich mit der einen oder anderen Biografie ausführlicher zu beschäftigen. Dazu gibt es am Ende zusätzliche Literaturhinweise.
Manfred Orlick