Obwohl die Städte Amsterdam und Tiflis unterschiedlicher nicht sein könnten, fühlt sich der georgische Erzähler während seines Aufenthalts in Amsterdam nicht als Fremder. Im Zweiten Weltkrieg ist sein Großvater Melenty Maschulia aus einem Kriegsgefangenenlager in Frankreich in die Niederlande geflohen und hat möglicherweise auf der niederländischen Insel Texel gegen die Deutschen gekämpft. Anfang April 1945 begann der berühmt gewordene gewaltsame Aufstand der von den Deutschen zwangsrekrutierten georgischen Soldaten gegen die auf Texel stationierten deutschen Besatzer. Nach Kriegsende wurde der zurückgekehrte Großvater wie viele andere ehemalige Kriegsgefangene von der Sowjetregierung für zehn Jahre ins Straflager nach Sibirien geschickt. Die Großmutter des Erzählers allerdings glaubt, dass sich ihr Mann in eine Holländerin – vielleicht eine Fallschirmspringerin aus Amsterdam, die während einer Arbeitspause im Lager in Frankreich vom Himmel fiel – verliebt hat, sich während des Krieges auf ihrem Dachboden versteckt hielt und nicht einen einzigen Tag gegen das NS-Regime kämpfte. Auf der Insel Texel lebt eine junge Georgierin, mit der sich der Erzähler per E-Mail über die Geschichte seines Großvaters austauscht und die ihm tagebuchartig aus ihrem Leben berichtet. Während er durch die Straßen Amsterdams streift, geraten sein Großvater und der Besuch auf Texel immer mehr in den Hintergrund. Schließlich aber bricht er nach Texel auf, um endlich die mysteriöse Georgierin persönlich kennenzulernen.