Scott Alexander Howard
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Dieses Tal ist ein besonderer Ort. Geht man nach Osten oder Westen, stößt man auf die gleichen Häuser, Hügel, Straßen - doch alles ist zwanzig Jahre zeitversetzt. Nur in Trauerfällen dürfen die Grenzen passiert werden. Als die junge Odile in Besuchern aus der Zukunft die Eltern ihres Freundes Edme erkennt, weiß sie, dass er bald sterben wird. Was wäre, wenn Odile das ihr auferlegte Schweigen bricht? Ein bewegendes und außergewöhnliches Debüt über Freiheit und die Macht des Schicksals.
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Scott Alexander Howard lebt in Vancouver, British Columbia. Er wurde an der Universität von Toronto in Philosophie promoviert und war Postdoktorand in Harvard, wo er sich mit der Beziehung zwischen Erinnerung, Emotionen und Literatur beschäftigte. Das andere Tal ist sein erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes eBooks
- Seitenzahl: 464
- Erscheinungstermin: 20. März 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783257614664
- Artikelnr.: 69246635
»Alexander Scott Howards Debütroman ist ein gewaltiges Epos und ein Gedankenspiel zum Thema Zeit und Zeitreisen. Poetische Sprache und starke Bilder.« Aachener Zeitung Aachener Zeitung
Philosophisch interessant
Odilie ist 16 Jahre alt und lebt in einem Tal, das abgegrenzt ist durch Berge und Flüsse von den im Osten und Westen angrenzenden Tälern. Der Besuch eines Nachbartales ist reglementiert und nur unter bestimmten Bedingungen, z.B. den nahenden Tod eines …
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Philosophisch interessant
Odilie ist 16 Jahre alt und lebt in einem Tal, das abgegrenzt ist durch Berge und Flüsse von den im Osten und Westen angrenzenden Tälern. Der Besuch eines Nachbartales ist reglementiert und nur unter bestimmten Bedingungen, z.B. den nahenden Tod eines Verwandten erlaubt, denn mit solch einem Besuch begibt man sich entweder 20 Jahre zurück in die Vergangenheit oder 20 Jahre voran in die Zukunft, je nachdem in welche Richtung man reist. Ein Conceil wiederum entscheidet über die Möglichkeit eines Besuchs. Nach ihrem Schulabschluss wird sich Odilie entscheiden müssen, welche berufliche Laufbahn sie einschlagen möchte. Ihre Mutter empfiehlt ihr, in diese Behörde zu gehen, die das Besuchsrecht vergeben darf. Doch welche Entscheidungen mit welchen weitreichenden Konsequenzen kommen da auf sie zu? Welche Konsequenzen würden bereits minimale Veränderungen nach sich ziehen?
Spannende Fragen, die philosophisch betrachtet zahlreiche Möglichkeiten der Antwortfindung bieten, die Scott Alexander Howard auf fantastische Weise in seinem Debütroman -Das andere Tal- angestoßen hat. Der Schreibstil ist leicht und verständlich. Herausfordern ist es, die Denkanstöße weiter zu spinnen zu einem Netz von Alternativen.
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Phantastisches Szenario
Odile Ozanne lebt mit ihrer Mutter in einem Tal, das mit Stacheldraht und Wachtürmen gesichert ist. Im Nachbartal im Osten leben dieselben Bewohner, jedoch zwanzig Jahre später und im Westen leben sie zwanzig Jahre zuvor. Die Stadt und das Tal, in dem Odile …
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Phantastisches Szenario
Odile Ozanne lebt mit ihrer Mutter in einem Tal, das mit Stacheldraht und Wachtürmen gesichert ist. Im Nachbartal im Osten leben dieselben Bewohner, jedoch zwanzig Jahre später und im Westen leben sie zwanzig Jahre zuvor. Die Stadt und das Tal, in dem Odile lebt, gleichen exakt den Städten und Nachbartälern Ost und West.
Die Frage drängt sich auf: Was wäre, wenn ich noch einmal von vorne anfangen, zwanzig Jahre zurückgehen oder ich in die Zukunft schauen könnte, ich wissen möchte, wie ich in zwanzig Jahren lebe? Scott Alexander Howard hat sich diesen Fragen gestellt.
Die sechzehnjährige Odile steckt mitten in den Prüfungen. Nur die Besten schaffen es, für das Conseil zu arbeiten. Die Conseiller sind die Bewahrer des Lebens, sie bearbeiten die Anträge der Menschen mit dem Wunsch, in das Tal der Vergangenheit oder in das andere Tal, in das der Zukunft, reisen zu dürfen. Die Täler sind mit meterhohem Stacheldraht geschützt, schon ein Anfassen löst aggressiven Alarm aus, was den sofortigen Einsatz der Gendarmen zur Folge hat. Noch weiß die Sechzehnjährige nichts von diesem Grenzschutz, sie verbringt ihre freie Zeit mit ihren Freunden, der schüchterne Edme ist ihr besonders nah. Bis eines Tages ein Unglück geschieht.
„Es war seltsam, ausgerechnet heute an Edme erinnert zu werden. Es war das Jahr, in dem ich sechsunddreißig und sechsundfünfzig und sechzehn wurde.“
Könnte man das Leben anhalten, auf die andere Seite gehen, es nochmal von vorne anfangen? Die Vorstellung ist so hoffnungsvoll wie gruselig. Kann man im Nachhinein Dinge beeinflussen? Ein Ereignis ungeschehen machen? Gar dem Schicksal ins Handwerk pfuschen? Dieses Gedankenspiel rund um Zeiten und Zeitreisen ist faszinierend, trotzdem ist es schwer zu fassen. Ein unbedachter Augenblick und nichts ist mehr so, wie es war, wie es sein sollte. Da wäre es doch wunderbar, das Rad der Zeit zurückzudrehen und diesen einen Moment neu zu leben, anders zu agieren.
„Das andere Tal“ ist kein Buch zum Nebenbeilesen. Nein, auf dieses Buch sollte man sich einlassen. Es ist in zwei Teile gegliedert, zunächst ist es die sechzehnjährige Odile mitsamt ihrem Umfeld, später dann ist sie als Erwachsene im Arbeitsleben, das ausführlich durchleuchtet und durchlebt wird. Beide Teile offenbaren eine Welt, in der die Bewohner gut leben können, die aber von Zwängen und Vorschriften durchsetzt ist. Odile war mir nah und unnahbar zugleich, sie strahlt als Mädchen mehr Wärme aus, im Berufsleben wirkt sie eher distanziert, kühl und angepasst. Das Szenario ist dem Thema entsprechend nicht immer rational fassbar und doch faszinierend, das außergewöhnliche Gedankenexperiment dennoch gut nachvollziehbar umgesetzt. Scott Alexander Howards Debütroman wird mich noch lange beschäftigen, er wird im Gedächtnis bleiben.
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Was wäre, wenn man in der Zeit vor und zurück gehen könnte?
Odile Ozanne ist 16 Jahre alt und soll bald eine Ausbildung beginnen. Ihre Mutter möchte, dass sie am Auswahlverfahren für‘s Conseil, der Verwaltung des Bezirks, teilnimmt, um so ihr Ansehen und ihren …
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Was wäre, wenn man in der Zeit vor und zurück gehen könnte?
Odile Ozanne ist 16 Jahre alt und soll bald eine Ausbildung beginnen. Ihre Mutter möchte, dass sie am Auswahlverfahren für‘s Conseil, der Verwaltung des Bezirks, teilnimmt, um so ihr Ansehen und ihren Lebensstandard zu verbessern. Die beiden leben in einem Tal, umgeben von anderen Tälern, deren Grenzen jedoch mit Stacheldraht und Wachtürmen gesichert sind. Im Nachbartal im Osten leben dieselben Bewohner, jedoch 20 Jahre in der Zukunft, während selbige Bewohner im Westen 20 Jahre in der Vergangenheit leben. Begegnungen zwischen den einzelnen Zeitzonen müssen verhindert werden, da mit unvorhersehbaren Folgen gerechnet werden muss. Ein kurzer anonymer Besuch kann vom Conseil nur in ganz besonderen Fällen erlaubt werden, meist um einen Verstorbenen, von dem man sich nicht verabschieden konnte, nochmals zu sehen. Odile hat bei der Auswahl gute Aussichten im Conseil aufgenommen zu werden, doch dann geschieht etwas, das sie ihre Bewerbung abbrechen lässt. Das sollte fatale Folgen für ihre Zukunft haben …
Scott Alexander Howard lebt in Vancouver, British Columbia. Er promovierte in Philosophie an der University of Toronto und war Postdoktorand in Harvard, wo er sich mit der Beziehung zwischen Erinnerung, Emotion und Literatur beschäftigte. „Das andere Tal“ ist sein erster Roman.
Es handelt sich hier um eine ganz außergewöhnliche Geschichte, vom Autor philosophisch durchdacht und intelligent geschrieben, die nachdenklich stimmt und zum Grübeln anregt. Was wäre, wenn man in die Vergangenheit zurück könnte, um seine gemachten Fehler und falschen Handlungen zu korrigieren? Welche Auswirkungen hätte es für mich und für die Zukunft anderer beteiligter Personen? Wäre es sinnvoll, verstorbenen lieben Menschen noch einmal zu begegnen und wäre der Kummer des Verlustes dann nicht noch größer?
Kein einfaches Thema, das Howard jedoch großartig umgesetzt hat. Es geht im Roman nicht alleine um „Zeitreisen“, sondern neben Schmerz und Trauer spielt auch eine aufkeimende junge Liebe eine große Rolle. Die Handlung, die Personen und auch die Beschreibung der Landschaft konnten mich voll überzeugen. Neben ruhigen und besinnlichen Phasen knistert es in der Geschichte manchmal vor Spannung, so dass es nie langweilig wird. Glaubt man irgendwann zu wissen wie es ausgeht, wird man wieder eines Besseren belehrt. Der Schluss überzeugt, beruhigt und macht glücklich.
In einem Interview am Ende des Buches erklärt Howard sein Motiv für dieses „erzählerisch umgesetzte philosophische Gedankenspiel zum Thema Zeit und Zeitreisen“, wie er es nennt.
Fazit: Ein außergewöhnlich spannendes Leseerlebnis, das mich gepackt und begeistert hat und das ich gerne weiter empfehle.
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Macht über das eigene Schicksal
Die weibliche Hauptperson Odile Ozanne erzählt von ihrem zunächst geregelten Leben in einem besonderen Tal, mit Stacheldraht umzäunt und viel Gendarmerie nebst strengen Verhaltensregeln. Identische Dörfer existieren in östlicher und …
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Macht über das eigene Schicksal
Die weibliche Hauptperson Odile Ozanne erzählt von ihrem zunächst geregelten Leben in einem besonderen Tal, mit Stacheldraht umzäunt und viel Gendarmerie nebst strengen Verhaltensregeln. Identische Dörfer existieren in östlicher und westlicher Richtung, nur auf der Zeitskala um 20 Jahre versetzt. Allein mit begründeter Besuchserlaubnis darf man unter Einhaltung strenger Regeln benachbarte Täler besuchen, um geliebte Familienmitglieder zu sehen. In Besuchern hinter Gesichtsmasken aus der Zukunft erkennt Odile zufällig die Eltern ihres jugendlichen Freundes Edme. Dadurch weiß sie mit 16 Jahren von dessen baldigem Tod und hadert schwer mit dem ihr darüber auferlegten Schweigen. Jedoch mit 36 Jahren, degradiert auf den Rang einer neuen Kadettin, greift sie in ihr bisher unbefriedigendes Leben ein und flieht ins Tal ihrer Vergangenheit, um wichtige negative Ereignisse in ihrem Leben vor zwanzig Jahren noch rechtzeitig rückgängig zu machen. Auf diesem gefährlichen Weg sorgen reichlich viele negative Figuren für Spannung und kreative Twists. Verschiedenste Charaktere sind klar beschrieben in dieser fantasievollen, kreativen Fiktion. Thematisiert werden die erste Liebeserfahrung Jugendlicher und das Leben in einem Überwachungsstaat ohne Freiraum für eigene Entscheidungen.
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Zum Inhalt:
Odile lebt an einem außergewöhnlich Ort, ein Tal, dass man nur in Trauerfällen verlassen darf. Zudem findet man sowohl im Osten als auch im Westen die gleichen Häuser, Hügel und Straßen, aber alles ist um 20 Jahre zeitversetzt. In einem Besucher aus der …
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Zum Inhalt:
Odile lebt an einem außergewöhnlich Ort, ein Tal, dass man nur in Trauerfällen verlassen darf. Zudem findet man sowohl im Osten als auch im Westen die gleichen Häuser, Hügel und Straßen, aber alles ist um 20 Jahre zeitversetzt. In einem Besucher aus der Zukunft erkennt Odile die Eltern ihres Freundes Edme und erkennt, dass er bald sterben wird. Soll sie es ihm sagen?
Meine Meinung:
Tja, was würde man tun, wenn man 20 Jahre in die Zukunft sehen könnte, alles einfach geschehen lassen oder etwas tun und somit die Zukunft zu verändern ohne zu wissen,was man damit unter Umständen anrichtet. Schwierig, dass zu entscheiden. Insgesamt habe ich die Geschichte als interessant, aber auch als sehr düster empfunden. Alles in allem fand ich den ersten Teil stärker als den zweiten Teil, da hätte ich ein wenig Straffung gut gefunden. Die Idee und den Schreibstil fand ich sehr gut.
Fazit:
Außergewöhnlich
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Gebundenes Buch
Titel: Würdest du die Zeit ändern, wenn du die Möglichkeit hättest?
Kurzmeinung: Ein Roman über das Zeitreisen und die philosophische Frage danach, ob wir es tun sollten, wenn wir es könnten.
Mit seinem Debüt-Roman „Das andere Tal” versucht sich …
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Titel: Würdest du die Zeit ändern, wenn du die Möglichkeit hättest?
Kurzmeinung: Ein Roman über das Zeitreisen und die philosophische Frage danach, ob wir es tun sollten, wenn wir es könnten.
Mit seinem Debüt-Roman „Das andere Tal” versucht sich Scott Alexander Howard am Thema Zeitreisen und ihren Komplikationen.
Die Protagonistin in „Das andere Tal“ ist die junge Odile.
Sie lebt in einem kleinen Tal, welches im Osten und Westen an weitere Täler grenzt. Das besondere hierbei ist, dass es immer die gleiche Stadt ist. Allerdings auf unterschiedlichen Zeitebenen. Sodass wenn man von Odiles Tal ausgeht, Täler in 20 Jahren in der Zukunft und in 20 Jahren in der Vergangenheit existieren.
Ein Reisen zwischen Tälern wird streng reglementiert vom Conseil, diese dürfen nur einmalig und auch nur im Trauerfall besucht werden. Abweichungen werden streng geahndet. Dieses rigide System in dem Odile aufwächst ist sehr düster, restriktiv und versprüht an jeder Ecke eine gewisse Tristess.
Als Odile durch einen Zufall herausfindet, dass ihr Jugendfreund Edme wahrscheinlich früh versterben wird, steckt sie in der Zwickmühle.
Wird Odile es verhindern, indem sie sich der herrschenden Obrigkeit widersetzt und riskieren, dass die Zukunft so niemals existieren wird?
Der Roman, den ich anfangs noch in die Kategorie Coming of Age gesteckt hatte, entwickelte sich schnell zu einer melancholisch, dystopischen Geschichte. In dieser werden viele philosophische Fragen aufgeworfen.
Der Schreibstil von Scott Alexander Howard ist unaufgeregt und ruhig, weiß aber durch pointierte fast schon poetische Momente zu glänzen, wie die Beschreibungen der Natur oder von Musik.
Was meinen Lesefluss zunächst sehr gestört hat, waren die fehlenden Anführungszeichen bei der wörtlichen Ansprache zwischen den Figuren. So musste ich sehr genau lesen und zuweilen auch ein zweites Mal um den Inhalt nicht misszuverstehen.
Eine weitere mutige Entscheidung des Autors war es seine Protagonistin so passiv angepasst und fast schon antriebslos darzustellen. Diese fehlende Motivation könnte einige Lesende vom Weiterlesen abschrecken. Nichtsdestotrotz passt dies aus meiner Sicht ganz hervorragend zur Grundstimmung des Romans. Und trotzdem hofft man unweigerlich die ganze Zeit, dass sie endlich etwas ändert und zu einer tatsächlichen Heldin ihrer eigenen Geschichte wird.
Absolut hervorragend fand ich es, wie der Autor den Bogen zwischen Zukunft, Gegenwart & Vergangenheit geschaffen hat.
Ich liebe es, wenn etwas von vornherein so gut durchdacht ist, dass es offene Fäden so gut eingewebt in der Geschichte, dass sie am Ende wieder sinnvoll aufgenommen und zu Ende gebracht werden können.
„Das andere Tal“ überzeugt mit einem ruhigen, eher düsteren Gesamt-Setting, welches den Lesenden über verschiedene philosophische Fragestellungen nachgrübeln lässt. Dieser Roman lohnt sich auf jeden Fall in einer Gruppe zu lesen und sich über ihn auszutauschen.
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Gebundenes Buch
Ungewöhnliche Dystopie
Das Mädchen Odile lebt in einem Tal. Dieses ist jedoch nur ein Tal von einer ganzen Reihe identischer Täler mit den identischen Örtlichkeiten und Bewohner*innen, jedoch alle jeweils um 20 Jahre zeitlich versetzt. Um Störungen und ungewollte …
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Ungewöhnliche Dystopie
Das Mädchen Odile lebt in einem Tal. Dieses ist jedoch nur ein Tal von einer ganzen Reihe identischer Täler mit den identischen Örtlichkeiten und Bewohner*innen, jedoch alle jeweils um 20 Jahre zeitlich versetzt. Um Störungen und ungewollte Konsequenzen zu vermeiden, ist der Besuch in anderen Tälern nur in Ausnahmefällen möglich, und auch nur mit der Genehmigung des Conseils. Solche Besucher entdeckt Odile eines Tages und erkennt, was dies zu bedeuten hat. Das System verlangt von Odile Schweigen und Kooperation.
Der dystopische Roman birgt ein spannendes Gedankenkonstrukt. Allein die Idee, sein eigenes Leben zwanzig Jahre in der Vergangenheit oder Zukunft bereisen zu können, fasziniert, vielleicht verstorbene Angehörige ein letztes Mal wiedersehen zu können, zumindest aus der Ferne. Aber welche Veränderungen ergeben sich dadurch? Laut dem Conseil hat jeder Eingriff drastische Konsequenzen, und Odile hält sich genauestens an die Vorgaben, auch als sich ihr Leben ganz anders als erwartet entwickelt.
Viel Zeit nimmt sich der Roman, um den Werdegang von Odile zu berichten, das Erzähltempo ist eher gemächlich, gibt der Geschichte auch Raum für Details. Ja, es wäre durchaus lesenswert, nicht auf Action, sondern auf die philosophischen Fragen zu legen, die sich aus der dystopischen Konstellation ergeben. Allerdings ging der Roman für meinen Geschmack hier zu wenig in die Tiefe. Zweifel und Fragen wurde wenig Raum eingeräumt, die großen Fragen nach der Unabwendbarkeit des Schicksals oder der persönlichen Freiheit ordneten sich allesamt dem Lebensweg von Odile unter.
Der Roman hat mir außerordentlich gut gefallen, aber zu einem Highlight hätten mir noch Reflektion, Zweifel, moralische Erörterungen und damit die entscheidende Tiefe gefehlt.
Dennoch eine faszinierende Dystopie, die ich mich Freude gelesen habe.
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Gebundenes Buch
Odile ist 16 Jahre alt und lebt in einem begrenzten Tal - es ist abgeschirmt durch strikte Grenzzäune und keinem ist es erlaubt, diese zu überschreiten. Außer die Bewohner:innen stellen einen Antrag - meist im Trauerfall. Denn im Westen existiert das selbe Tal, nur 20 Jahre in der …
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Odile ist 16 Jahre alt und lebt in einem begrenzten Tal - es ist abgeschirmt durch strikte Grenzzäune und keinem ist es erlaubt, diese zu überschreiten. Außer die Bewohner:innen stellen einen Antrag - meist im Trauerfall. Denn im Westen existiert das selbe Tal, nur 20 Jahre in der Vergangenheit, wohingegen sich im Osten das Tal 20 Jahre in der Zukunft befindet. Alleinig die jeweiligen "Conseils" entscheiden, ob der oder die Antragssteller:in reisen darf. Odile entscheidet sich, an der Aufnahmeprüfung für die Schule der Conseils teilzunehmen, um ihren beruflichen Weg in dieser hochangesehenen Tätigkeit zu bestreiten. Doch ein folgenschweres Ereignis verändert ihre Pläne - und somit auch Zukunft und Vergangenheit...
Der kanadische Autor und Philosoph Scott Alexander Howard präsentiert mit "Das andere Tal" sein literarisches Erstlingswerk. Er besticht durch eine atmosphärische, bildgewaltige Sprache, die einen umgehend in diese ganz besondere Welt versetzt. Howard beherrscht die Kunst, die Erzählung voranschreiten zu lassen, ohne dass geahnt werden kann, in welche Richtung sie sich entwickelt. Dabei begleiten einen stets philosophische Denkanstöße über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Gut und Böse, Recht und Unrecht. Erst im Laufe der Zeit wird einem bewusst, dass es sich bei der hier geschaffenen Welt wohl um eine Diktatur handelt, die unbarmherzig mit ihren Bewohner:innen umgeht. Alle haben ihren vorbestimmten Weg, haben sich an die Regeln zu halten, haben keine zweite Chance verdient. Erstaunlich ist, dass sich scheinbar keiner mit diesem strikten Regelwerk auseinanderzusetzen und widersetzen zu scheint, (fast) alle nehmen ihre Lebensumstände als gegeben hin.
Ein besonderes Highlight ist die Hauptprotagonistin Odile. Sie erzählt in der Ich-Form, man bekommt viele Einblicke in ihre Gedankengänge, bis zum Schluss ist es jedoch nicht möglich, sie zu charakterisieren, geschweige denn einzuordnen. Sie scheint ein sehr regelkonformer Mensch zu sein, der sich seinem Schicksal ergibt - allerdings täuscht man sich hier, wie in einigen anderen Aspekten auch. Was aber feststeht ist, dass sie zäh ist. Ihr Leben entwickelt sich in Richtung Hölle auf Erden, aber aufgeben tut sie nie.
Der Roman spielt in unterschiedlichen Zeitabschnitten. Erst begleiten wir die jugendliche Odile, die mit üblichen jugendlichen Problemen kämpft - Schüchternheit, Freundschaft, komplizierte Beziehung zu den Eltern. Der zweite Abschnitt reist 20 Jahre weiter und zeigt eine hoffnungslose Odile, die sich ihrem Schicksal, das von grauenhaften Begegnungen mit den hässlichsten Seiten der Menschheit geprägt ist, fügt. Doch wie erwähnt kommt es immer wieder zu unerwarteten Wendungen in der Geschichte, die einem die Hoffnung nach dem Guten nie gänzlich nimmt.
In den Diskussionen über den Roman wird immer wieder angemerkt, dass die geschaffenen Zeitebenen - die verschiedenen Täler - und der geregelte Umgang damit, unlogisch seien, vom Autor zu wenig erklärt werden. Für meine Wahrnehmung waren die Erklärungen ausreichend, ich habe mich mit dem vorgegebenen Konstrukt zufrieden gegeben. Viel spannender waren für mich die damit einhergehenden philosophischen Auseinandersetzungen, die mir auch viel Stoff gegeben haben, um Parallelen mit der realen Welt herzustellen.
"Das andere Tal" war für mich ein absolutes Lesehighlight, dass mich auch in den Lesepausen immer wieder fest in Gedanken bei der Geschichte sein ließ. Es ist ein fesselndes Werk, dass immer wieder mit unerwarteten Wendungen aufwartet und die Gehirnwindungen ordentlich arbeiten lässt. Die Atmosphäre - Märchenhaftigkeit gepaart mit trister, grauenhafter Realität, wird mir dieses Buch nicht so schnell vergessen lassen. Gespannt warte ich auch weitere Werke des Autors!
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Gebundenes Buch
Der Schreibstil erfolgt ohne wörtliche Rede. Eigentlich sehr interessant aber dennoch ein wenig verwirrend. Die Geschichte über Odile und Edme, der stirbt ist sehr traurig. Odile ist wie etwas abgeschottet, ohne Freude etc. Den Schluss fande ich etwas komplizierter zu verstehen, da sie …
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Der Schreibstil erfolgt ohne wörtliche Rede. Eigentlich sehr interessant aber dennoch ein wenig verwirrend. Die Geschichte über Odile und Edme, der stirbt ist sehr traurig. Odile ist wie etwas abgeschottet, ohne Freude etc. Den Schluss fande ich etwas komplizierter zu verstehen, da sie dann auch auf sich selbst trifft. Das ganze ist sehr interessant aber für mich leider Licht ganz das richtige, Schade. Ich bin dennoch früh es zu Ende gelesen zu haben.
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Gebundenes Buch
Es handelt sich um einen Roman, der in einem zeitlosen Tal spielt, das von anderen Tälern umgeben ist. Geht man nach Westen in das angrenzende Tal, reist man 20 Jahre in die Vergangenheit, geht man ins östliche Tal, reist man 20 Jahre in die Zukunft. Damit Vergangenheit und Zukunft nicht …
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Es handelt sich um einen Roman, der in einem zeitlosen Tal spielt, das von anderen Tälern umgeben ist. Geht man nach Westen in das angrenzende Tal, reist man 20 Jahre in die Vergangenheit, geht man ins östliche Tal, reist man 20 Jahre in die Zukunft. Damit Vergangenheit und Zukunft nicht versehentlich von Menschen geändert werden, werden die Grenzen von autoritären Regierungen auf allen Seiten streng kontrolliert. Nur Personen mit einem triftigen Grund dürfen unter strengen Auflagen ein anderes Tal besuchen, z.B., um einen verstorbenen Menschen ein letztes Mal aus weiter Entfernung zu sehen.
In diesem Setting wächst die schüchterne Odile auf und bewirbt sich für den Rat, der über die Besuche entscheidet. Der erste Teil des Romans ist eigentlich ein Coming-of-age-Roman über Odile, die erstmals Freunde findet und sich verliebt. Das hat einen großen Sog auf mich entfaltet, sodass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin. Auch den Schreibstil des Autors mochte ich sehr, er tendiert dazu Beschreibungen anschaulich auszuschmücken, allerdings ist er dabei nicht kitschig oder blumig. Im zweiten Teil lernt man Odile als Erwachsene kennen, dieser Teil ist deutlich düsterer und beklemmender, die Konsequenzen des autoritären Systems für die Menschen werden deutlich und sehr ausführlich beschrieben. Ich muss sagen, dass mir der zweite Teil nicht so gut gefallen hat wie der erste Teil, weil es kaum Hoffnung gibt und Odile kaum Positives erlebt. Ich war deshalb dann doch froh, als ich den Roman ausgelesen hatte, weil er mich ein bisschen heruntergezogen hat.
Wie immer bei Zeitreisenromanen gab es auch ein paar Logikfehler, die mein Leseerlebnis allerdings nicht beeinträchtigt haben. Zudem wirft der Roman moralische Fragen auf: Sollte man in die Vergangenheit reisen, um Menschen noch einmal zu sehen? Und sollte man diese Menschen sogar warnen und damit einen Tod verhindern? Wir wirken sich autoritäre Systeme auf die Gefühle und das Leben der einzelnen Menschen aus? Insgesamt hat mir der Stil des Autors so gut gefallen, dass ich schon gespannt auf sein nächstes Buch bin.
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