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Wenn ein Familienroman "Das Antwerpener Testament" heißt, erwartet man Streit und Ungerechtigkeit beim Erben, auch Geheimnisse, die zutage kommen. Eine Beerdigung ist meist der Auftakt. Da darf geweint werden. Auch die Autorin Evelyn Grill hält sich an bewährte Muster. Generationenkonflikte gehören dazu wie die Mutter, die sich aufopfert und dafür lebenslange Rücksicht der Tochter erwartet. Die 1942 geborene Autorin beschreibt das alles mit zäher Gründlichkeit. Für familiäre Tragödien nimmt sie sich weniger Zeit. Denn sie möchte in den Rahmen einer verästelten Familiengeschichte die Folgen von Krieg und Okkupation in Belgien und Holland, Überleben im Versteck, Flucht nach England oder den glücklichen Neuanfang in Amerika pressen. Ein ebenso ehrgeiziges Unternehmen wie die Doktorarbeit eines der Protagonisten, deren immer wieder hinausgezögerte Vollendung der Leser mitfühlend verfolgen soll. (Evelyn Grill: "Das Antwerpener Testament". Roman. Residenz Verlag, St. Pölten, Salzburg 2011. 316 S. geb., 22,90 [Euro].) m.f.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
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