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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Universität Bayreuth (Lehrstuhl für Alte Geschichte), Veranstaltung: Orte des Politischen, Orte des Religiösen in der griechischen Polis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu einem Heiligtum kann jeder Platz werden, dem die Griechen einen heiligen Charakter zusprechen. Dieser heilige Charakter beruht auf der Existenz einer Grabstätte oder auf einem anderen Zeichen göttlicher Präsenz, wie zum Beispiel einem Felsen oder Baum. Als temenos wird der umgrenzte Bereich bezeichnet, dies bedeutet soviel wie…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Universität Bayreuth (Lehrstuhl für Alte Geschichte), Veranstaltung: Orte des Politischen, Orte des Religiösen in der griechischen Polis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu einem Heiligtum kann jeder Platz werden, dem die Griechen einen heiligen Charakter zusprechen. Dieser heilige Charakter beruht auf der Existenz einer Grabstätte oder auf einem anderen Zeichen göttlicher Präsenz, wie zum Beispiel einem Felsen oder Baum. Als temenos wird der umgrenzte Bereich bezeichnet, dies bedeutet soviel wie „abgetrennt“. Das heißt, dass der umgrenzte Bereich von dem Areal abgetrennt ist, welches nicht heilig ist. Ein temenos kann den Kult einzelner oder mehrerer Götter unterbringen. Die Grenzen können durch Grenzsteine, welche als horoi benannt, gekennzeichnet werden oder auch durch eine umlaufende Mauer. Eine solche Umfriedung wird durch den Begriff peribolos ausgedrückt. Die meisten Heiligtümer sind einfache Plätze dieser Art, die auf die Charakteristik der Einfriedung passen. Im Inneren der Grundstücke kann sich unter anderem ein heiliger Hain befinden, eine Quelle oder eine Grotte oder sonstige natürliche Erscheinungen, ohne dass es dort irgendwelche anderen außer provisorischen Bauwerke gäbe. Die Heiligkeit des Platzes birgt dementsprechend auch Verbote. So ist es verboten darin ein Kind zu gebären, sexuellen Kontakt zu haben oder dort zu sterben. Auch mit Makel behaftete Personen dürfen das Heiligtum nicht betreten. Mit Wasser gefüllte heilige Gefäße stehen am Eingang der Heiligtümer, die es jedem erlauben, sich zu reinigen. Weiterhin übernimmt das Heiligtum eine Asylfunktion beispielsweise für entflohene Sklaven oder politisch Verfolgte. Sollte es doch geschehen, dass sich an jemandem vergriffen wird, der im Heiligtum Zuflucht findet, ist dies eine so gewaltige Schandtat, welche eine Plage heraufbeschwören kann, die dann die ganze Stadt heimsucht. Die Lage der Heiligtümer hat einen sehr vereinzelt verteilten Charakter. Sie sind über das ganze Gebiet der Polis verstreut und befinden sich sowohl auf dem Land als auch in der Stadt. Jedoch sind Heiligtümer, die auf der Akropolis errichtet wurden und sich in der Mitte der Stadt Athen befinden, eine Ausnahme. Dessen ungeachtet möchte ich nur bemerken, dass sich das Athena Nike Heiligtum natürlich nicht in der Mitte Athens befindet. Die städtischen Heiligtümer waren weit entfernt davon, dass Stadtbild zu beherrschen, sie gingen im Gewirr von Bauten und Wegen unter.