Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Region: Sonstige Staaten, Note: 1.7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Politikwissenschaften), Veranstaltung: Internationionale Beziehung, Sprache: Deutsch, Abstract: Nordkorea besitzt biologische und chemische Waffen. Spätestens seit Oktober 2002 bezweifelt das niemand mehr. Nordkorea gab an, seine Atomwaffenforschung weiter ausgebaut zu haben. Mit dieser Aussage hat sich Nordkorea folglich noch weiter vom Nuklearabkommen entfernt, das im Jahre 1994 mit den USA gemeinsam unterzeichnet wurde. Die offene Frage, die nicht geklärt ist, lautet, wie viele von diesen biologischen und chemischen Waffen im Besitz Nordkoreas sind. Um dies herauszufinden, wäre ein Besuch der Internationalen Atomenergiebehörde aufklärend, doch auf diesen lässt sich Nordkorea nicht ein (Rigoulot 2003: 76). In Kenntnis dieser Fakten ist die Internationale Politik äußerst beunruhigt. Vor allem Nachbarstaaten wie Südkorea und Japan sind, geprägt durch verschiedene Auseinandersetzungen und Reibungen in der Vergangenheit, besorgt über diesen Zustand. Aber auch die Vereinigten Staaten von Amerika sorgen sich, nachdem bekannt wurde, dass Nordkorea Trägerraketen besitzt, die amerikanisches Gebiet erreichen können (Hohefeld 2010: 34). Nun stellt sich die Frage, wie man diese Spannungen zwischen Nordkorea und der internationalen Politik beheben kann. Zunächst ist es wichtig, Nordkoreas Verhalten zu verstehen, um zu überlegen, was getan werden muss, damit sich Nordkorea den anderen Ländern öffnet. Welche Bedingungen müssen geschaffen werden, damit Nordkorea auf sein Atomwaffenprogramm verzichtet und bereit ist, an internationalen Gesprächen teilzunehmen und in Kooperation für eine friedliche Lösung mitarbeitet? In erster Linie sollte man jedoch feststellen, welche Anliegen Nordkorea beabsichtigt und vor allem, warum das Regime in Nordkorea die Durchsetzung dieser mit Hilfe der Atombombe versucht. Der vorliegende Beitrag möchte sich mit der zuletzt genannten Fragestellung auseinandersetzen. Es wird nicht nach einer Lösung der Probleme gesucht, sondern viel-mehr nach Erklärungen und Motiven für Nordkoreas Atomwaffenprogramm. Diesbezüglich werden zunächst die Theorien des politischen Realismus vorgestellt, darunter der Ursprung des Klassischen Realismus, die neorealistische Theorie und das Sicherheitsdilemma. Nach kurzer Darlegung allgemeiner Informationen bezüglich Nordkoreas politischem und wirtschaftlichem Aufbau, widmen wir uns dann dem wesentlichen Teil dieses Beitrags. Hier wird vor dem Hintergrund der neorealistischen Ansätze versucht, Erklärungen für Nordkoreas Handeln und der Entwicklung des Atomwaffenprogrammes zu finden.
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