Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Geschichte und Ethnologie), Veranstaltung: Politische Skandale und Gewalt in Österreich-Ungarn, Sprache: Deutsch, Abstract: Politische Attentate können als historische Ereignisse gesehen werden, „in denen lange aufgestaute Spannungen aufbrechen und Kräfte sich melden, die den Gang der Geschichte aufzuhalten oder zu beschleunigen versuchen.“ Als der Sozialdemokrat Friedrich Adler den österreichischen Ministerpräsidenten Karl Reichsgraf Stürgkh im Wiener Restaurant „Meißl und Schadn“ am 21. Oktober 1916 um 14.45 Uhr mit drei Schüssen aus einer Browning-Pistole niederstreckte, fiel diese Tat in die sowohl außen- als auch innenpolitisch sehr turbulente und brisante Phase des ersten Weltkriegs. Im Zuge der folgenden Arbeit sollen zentrale Aspekte des Attentates wie Ursachen, Umstände und Reaktionen näher untersucht werden. Bevor aber auf die eigentliche Tat eingegangen wird, werden in den ersten Kapiteln die angespannte innenpolitische Situation und die restriktive Politik basierend auf dem Paragraphen 14, der Täter Friedrich Adler und seine Entwicklung hin zum Attentat und sein Opfer Karl Graf Stürgkh näher beleuchtet, um in den folgenden Kapiteln Tat, Untersuchungshaft, Prozess und Urteile zu erläutern. Weitere Untersuchungsgegenstände werden die Reaktionen der Presse und der Öffentlichkeit auf die Tat und die sich in der Folge des Prozesses verändernde Meinung sein. In der Herangehensweise an den Forschungsgegenstand wird die gesamte Zeitspanne vom Attentat über den Prozess bis hin zur Haftentlassung Adlers als geschlossene Einheit betrachtet.