Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Welchen Ursprung hat das Augenmotiv in der Literaturgeschichte und welche literarische Funktion übernimmt es in der Erzählung "Der Sandmann"? Inwiefern könnte das Motiv im "Sandmann" als Vorlage für "Blade Runner" gedient haben und welche Funktion leisten die Augen im Film? Das Augenmotiv stellt in der Literaturwissenschaft eines der zentralen Motive dar. Aus diesem Grund setzt sich die vorliegende Hausarbeit in einem einleitenden Kapitel das Ziel, einen historischen Abriss dieses Motivs zu skizzieren. Vor allem Wandel und Kontinuität sollen hier deutlich, sowie Einblicke in die Struktur und Entwicklung des Augenmotivs geliefert werden. Ein anschließendes Kapitel soll das Augenmotiv in E.T.A Hoffmanns Nachtstück Der Sandmann näher beleuchten und zudem einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung liefern. Da es sich beim Augenmotiv um eines der beiden Struktur gebenden Motive der Erzählung handelt, erscheint diese exemplarische Darstellung nur logisch. Neben dem Augenmotiv ist das Motiv des Automats maßgeblich am Spannungsaufbau im Sandmann beteiligt. Beide Motive verfügen über eine ganz eigene Struktur und generieren so den gesamten Rätselcharakter der Erzählung. Aus der Kombination der beiden Motivkomplexe ergibt sich der naheliegende Vergleich mit dem Film Blade Runner. Ähnlich wie in der Erzählung von E.T.A Hoffman spielt das Augenmotiv im Film von Ridley Scott eine zentrale Rolle. Dass das Motiv des Automats sich im Film anschließt, ist logisch und selbsterklärend, da die sogenannten Replikanten, vom Menschen geschaffene Cyborgs, eine, wenn nicht die, zentrale Rolle einnehmen. Neben dem Motiv der Augen spielen noch viele weitere Symboliken und Fragestellungen eine Rolle im Blade Runner, so zum Beispiel christliche und philosophische Symbolik oder transhumanistische Fragen. Zwar wird sich diese Arbeit hauptsächlich auf das Augenmotiv konzentrieren, sie wird in diesem Zuge jedoch nicht umhinkommen, sich mit Fragen wie „Menschlicher als der Mensch?“ zu beschäftigen.