Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich VWL - Makroökonomie, allgemein, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Seminar für Makroökonomie), Sprache: Deutsch, Abstract: Es lässt sich kaum bestreiten, dass die Gründung der Eurozone eines der ambitioniertesten internationalen Projekte der letzten 20 Jahre war. Kaum ein Jahrzehnt nach der Einführung der gemeinsamen Währung befindet sich das Projekt in einer derart tiefgründigen Krise, dass Robert Zoellick, der Präsident der Weltbank, jüngst in einem Interview mit der Zeitschrift DER SPIEGEL die Frage nach den Folgen eines Austritts Griechenlands mit einem ernüchternden "Niemand weiß das." beantwortete. Volkswirtschaftlern wird nachgesagt, Krisen nicht vorherzusehen, sie im Nachhinein aber als unvermeidbar zu bezeichnen. Die Eurokrise ist eine klare Ausnahme. Mahnungen über die Gefahren einer europäischen Währungsunion kamen in den 90er Jahren aus der Wissenschaft und der Politik und es überrascht nicht, dass viele jener Personen in den aktuellen Ereignissen Bestätigung finden. Zweifelsohne wichtiger ist die Frage nach den Auswirkungen eines Zusammenbruchs der Eurozone. Wenngleich ein isolierter Austritt Griechenlands noch quantifizierbar ist, so wäre der Austritt mehrerer Länder aus der Eurozone oder ein vollkommener Zusammenbruch jedoch ein deutlich komplexeres Phänomen. Die Lehren, die aus historischen Präzedenzfällen gezogen werden, verlieren schnell an Sinnhaftigkeit, wenn eine Wechselkurs- anstatt eine Währungsunion als Vergleichsbeispiel herangezogen wird. Ebenso sollten reine Simulationen aufgrund der Einzigartigkeit der Eurozone stets kritisch hinterfragt werden. Daher werden in dieser Arbeit zwei Fälle im letzten Jahrhundert untersucht, in denen tatsächlich eine gemeinsame Währung aufgegeben wurde: Der Zusammenbruch des Österreichisch-Ungarischen Reichs nach dem Ersten Weltkrieg sowie der Zerfall der Tschechoslowakei im Jahre 1993. Trotz wichtiger Unterschiede bieten die Ähnlichkeiten zur Eurozone - wirtschaftlich starke Währungsräume mit einer gemeinsamen Papierwährung, einer gemeinsamen Zentralbank und mindestens zwei souveränen Mitgliedsländern - die Möglichkeit, einige relevante Schlüsse in Hinblick auf unsere heutige Situation zu ziehen.
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