Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Untersuchung bezieht sich auf Hartmanns von Aue „Der arme Heinrich“. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Bedeutung des Aussatzmotivs: Handelt es sich in Heinrichs Fall um eine Prüfung oder um eine Strafe Gottes? Neben einer knappen Einführung in das Verständnis der Lepraerkrankung im Mittelalter und in das Thema der sogenanntes „Aussatzgeschichten“ werden die verschiedenen Auslegungsmöglichkeiten nacheinander beleuchtet. Hierzu wird zunächst untersucht, welche Schuld der Protagonist zu Beginn der Erzählung auf sich geladen hat, die eine göttliche Strafe zur Folge haben könnte. Anschließend werden weitere Verfehlungen seinerseits, die sich aus dem Verlauf der Erzählung ergeben, betrachtet. Im Anschluss wird das Verständnis der Krankheit als Prüfung näher betrachtet: Hierbei wird besonders die biblische Figur des Hiob als Vergleich herangezogen. Außerdem wird der mögliche Weg Heinrichs zum Bestehen seiner Prüfung dargestellt und interpretiert. Die Ergebnisse werden abschließend in einem Fazit zusammengefasst und gegeneinander abgewogen, hierbei wird auch die Eingangsfrage beantwortet.