Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Organisationen, Note: 2,0, ( Europäische Fernhochschule Hamburg ), Veranstaltung: Studienmodul: Wirtschaftliche Interessen und Europapolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Deutsche Carl Benz revolutionierte 1885 mit seiner Erfindung des Automobils die Mobilität der Welt nachhaltig. Im Jahr 2020 waren bereits knapp 1,2 Milliarden Pkw weltweit unterwegs. Das moderne Automobil basiert bis heute auf dem Grundprinzip von Carl Benz' Erfindung. Allein in Deutschland sind 48,2 Millionen Pkw registriert. Hinzuzurechnen sind Nutzfahrzeuge, Omnibusse, Lkw, Sattelzugmaschinen und übrige Kraftfahrzeuge. Das Automobil ist eine Erfolgsgeschichte und eines der wichtigsten Wirtschafts- und Exportgüter Deutschlands. Die drei Autokonzerne Volkswagen AG (VW), Daimler AG (Daimler) und Bayerische Motoren Werke AG (BMW) spielen sowohl in Deutschland, Europa als auch global in der ersten Liga mit. Es scheint daher wenig verwunderlich, dass die starke Automobilbranche eine ebenso starke, schlagkräftige und einflussreiche Lobby für ihre Interessenvertretung auf bundesdeutscher, europäischer und globaler Ebene etabliert hat. Interessensvertretungen sind in einer pluralistischen Gesellschaft und einem korporatistischen Staat unabdingbar und legitim. Ein unregulierter und übermäßiger Lobbyismus einzelner mächtiger Akteure birgt jedoch die Gefahr der direkten, einseitigen Einflussnahme auf die Gesetzgebung und Ministerialbürokratie, um unternehmerische (Partikular-)interessen und Ziele zu verwirklichen. Die Lasten werden auf die Gesellschaft übertragen und laufen oftmals dem Gemeinwohl zuwider. Schaden können hierbei sowohl die Repräsentanten der exekutiven und legislativen Staatsgewalt, das Vertrauen in den Staat und seine Institutionen sowie das politische System an sich nehmen. Diese Abhandlung stellt die Struktur der deutschen Automobillobby auf deutscher und europäischer Ebene und deren Beeinflussung politischer Entscheidungsvorgänge dar. Beispielgebend für eine politische Entscheidung wird das im Juni 2020 verabschiedete 130 Milliarden Euro schweren Konjunktur- und Zukunftspakets des Bundes, nachfolgend Corona-Konjunkturpaket genannt, sein. Die Strukturen auf europäischer Ebene werden hierbei verkürzt betrachtet, da sie für das bundesdeutsche Paket keine tragende Rolle einnehmen. Zur weiteren Eingrenzung, fokussiert die Ausarbeitung die maßgeblich einflussreichsten Lobbyakteure der Automobilindustrie, namentlich VW, BMW und Daimler, wenngleich die Branche eine Vielzahl weiterer Unternehmen und Verbände umfasst.
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