Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Latinistik - Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Lukans "Bellum civile" gilt allgemeinhin als Anti-Aeneis, er selbst als Anti-Vergil. Seine Abwendung gegenüber Vergil wird schon mit der Themenwahl evident: während Vergil die national-positive Grundstimmung seiner Vorgänger in der mythisch überhöhten Darstellung der Sendung Roms fortsetzt und übertrifft , wählt Lukan den bereits über hundert Jahre zurückliegenden Bürgerkrieg zum Gegenstand seines literarischen Schaffens . An die Stelle einer verherrlichenden Darstellung der römischen Geschichte tritt dezidiert ein dramatisches und traumatisierendes Ereignis. Trotz dieser eklatanten Abwendung gegenüber der vergilischen Grundhaltung lassen sich in Lukans Werk dennoch viele Reminiszenzen an die "Aeneis" finden . Selbst das eigentümliche "Bellum Civile"-Proömium erinnert an ihre ersten Verse. Lukan fordert seinen Leser zum Vergleich heraus, er macht sich dessen literarische Kenntnisse zu nutze. Wozu – das soll im Folgenden anhand des Proömiums gezeigt werden.