Was treibt Journalisten um? Auf eine einfache Formel gebracht: gesellschaftliche und politische Missstände, die sie aufdecken, über die sie aber nicht berichten dürfen, da sie, und das ist die Mehrheit, Angestellte eines Verlages sind. Der Verleger ist abhängig von Anzeigenkunden und Auflagenhöhe seines Mediums. Das bestimmt seine Verlagsphilosophie: Anzeigenkunden vergrätzt man nicht, selbst wenn sie etwas auf dem Kerbholz haben. Nur wenn Medienleute unabhängig oder mutig sind, wie die „Watergate“-Journalisten, bringen sie unheilvolle Fehlentwicklungen ans Licht und erfüllen damit ihre Wächterrolle als vierte Macht im Staat, ohne die Demokratie nicht leben kann. Wer solchen Mut nicht hat, hat „die Schere im Kopf“: Job oder Wahrheit. Die unabhängigen Verfasser der im Selbstverlag erscheinenden Zeitschrift für klar-sichtige Köpfe „Das Berliner Lügenblättchen“ schreiben auf, was sie umtreibt – in ihrer subjektiven Sicht, so objektiv wie möglich. Sie recherchieren, schauen hinter die Kulissen und stellen ihre Informationen in gesellschaftlichen Zusammenhängen dar, so dass sie für jedermann einsichtig und verständlich werden. Ironische Verse dürfen da nicht fehlen. Was entdecken die Redakteure? Selbstverständliches! Anstoß für politisches und gesellschaftliches Handeln, das der Bürger heute vielfach vermisst und auf den Seiten herkömmlicher Zeitungen und in Beiträgen des Rundfunks kaum findet. Zum Beispiel: Autos lügen nicht, aber alle anderen.
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