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Die Baugeschichte von Schloss Biebrich reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Angelegt als fürstliches Gartenhäuschen nahe des Rheinufers am Dorfrand von Biebrich auf einem Grundstück von Fürstin Henriette Dorothea von Öttingen, der Gemahlin von Fürst Georg August Samuel von Nassau-Idstein, entwickelte es sich nach weiteren Ankäufen von Baugrund zwischen 1697-1750 sukzessive zu einer barocken Sommerresidenz, an deren Gestaltung seinerzeit namhafte Baumeister beteiligt waren und zeitgleich das Stadtschloss von Wiesbaden und die Residenz von Idstein erweiterten. Dass sich aus dem zunächst als…mehr

Produktbeschreibung
Die Baugeschichte von Schloss Biebrich reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück. Angelegt als fürstliches Gartenhäuschen nahe des Rheinufers am Dorfrand von Biebrich auf einem Grundstück von Fürstin Henriette Dorothea von Öttingen, der Gemahlin von Fürst Georg August Samuel von Nassau-Idstein, entwickelte es sich nach weiteren Ankäufen von Baugrund zwischen 1697-1750 sukzessive zu einer barocken Sommerresidenz, an deren Gestaltung seinerzeit namhafte Baumeister beteiligt waren und zeitgleich das Stadtschloss von Wiesbaden und die Residenz von Idstein erweiterten. Dass sich aus dem zunächst als barockes Gartenhäuschen konzipierten Gebäude eine prachtvoll ausgestattete Maison de Plaisance entwickeln würde, mit der man nicht nur den Herrschaftsanspruch des Fürstenhauses deklarieren, sondern darüber hinaus auch nach Beendigung des Pfälzischen Erbfolgekrieges den Sieg über Ludwig XIV. feiern sollte, war zu Beginn der Bauarbeiten nicht absehbar. Von den Erben des Fürstentums Nassau-Saarbrücken käuflich erworben, erweiterte Fürst Karl von Nassau-Usingen zunächst unter Federführung seiner Mutter, Fürstin Charlotte Amalie von Nassau-Dillenburg, die Maison de Plaisance zu einer Dreiflügelanlage, ohne die politische Bedeutung der Maison de Plaisance aufgeben zu wollen. Der rasche Bau des Westflügels wurde durch den Abbruch einer noch im Bau befindlichen Orangerie ermöglicht, der Ostflügel durch Initiative der jungen Fürstin Christine Wilhelmine von Sachsen-Eisenach als Wohngebäude für ihre Kinder, das mit privaten Salons kombiniert und um einem Marstall erweitert wurde, völlig neu konzipiert. Das idyllisch am Rhein gelegene Gebäude hatte zuvor schon mit seinen strengen französischen Barockfassaden der beiden Pavillons, die bewusst an Versailles erinnern sollten, und der Leichtigkeit der Licht durchströmten, im italienischen Barock erbauten Galerien mit ihrer prachtvoll ausgestatteten Rotunde und dem Barockgarten überrascht. Vielfach verkannt, soll diese erste zusammenfassende Veröffentlichung über die Baugeschichte des Biebricher Schlossgebäudes erkennen lassen, dass die tiefere Bedeutung dieses Schlosses aus dem 18. Jahrhundert bis in unsere Tage nachwirkt und vor dem Hintergrund zahlreicher weltweiter Krisen nichts an Aktualität verloren hat.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Nachdem die Autorin Gaby Küppers, die 1957 in Bonn geboren wurde, an der Fernuniversität in Hagen Soziale Verhaltens¬wissenschaften, Soziologie und Rechtswissenschaft mit Magister-Abschluss studiert hatte, nahm sie an der Marburger Philipps-Universität das Studium der Kunstgeschichte auf, das sie mit Kenntnissen frühchristlicher- und byzantinischer Kunst¬geschichte komplettierte und erfolgreich mit dem Master-Abschluss beendete. Die Baugeschichte von Schloss Biebrich, die schwerpunktmäßig zwischen 1697 bis 1750 erfolgte und in diesem Werk erstmals zusammenfassend und allgemein verständlich dargestellt wird, soll nicht nur den tieferen Sinn dieses politisch konnotierten Gebäudes, sondern auch das Selbstverständnis der hier beteiligten Fürstenhäuser derer von Nassau-Idstein und Nassau-Usingen deutlich machen. Bis heute zeigt sich deren Ansinnen in den Grundstrukturen noch erhaltener Architektur und Dekoration von Schloss Biebrich, das wegen der Außen- und Innengestaltung als französischer Schlossbau auszumachen ist und die immerwährende Forderung nach einem friedlichen Miteinander verkörpert. Zugleich soll dieses Buch als Reminiszenz an Wolfgang Einsingbach (1933-1981) verstanden werden, ohne dessen umfassende Forschungsarbeiten dieses Werk nicht möglich gewesen wäre. In beispielloser Akribie stellte er aus noch erhaltenen Bau-, Handwerker- und Gasthausrechnungen die Baugeschichte von Schloss Biebrich zusammen, dessen ursprüngliche Unterlagen nicht mehr erhalten sind.