Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1,7, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Naturgewalten, Sprache: Deutsch, Abstract: Erlebnisse und Erfahrungen von Naturkatastrophen finden schon seit vielen Jahren Einzug in die Literatur. Bereits Kleists 1807 verfasste Erzählung Das Erdbeben von Chilli enthält individuelle Wahrnehmungen und Erfahrungen mit einem Erdbeben. Dabei kann die Erzählung trotz literarischer Fiktion Aufschluss über die gesellschaftliche Wahrnehmung und Darstellung von Naturgewalten in ihrer Zeit geben. Ein literarisches Beispiel für die moderne Darstellung und Wahrnehmung von Naturkatastrophen ist Maja Lundes Roman Die Geschichte der Bienen. Der Roman entwirft dabei ein Zukunftsszenario unserer Gesellschaft und zeigt die Konsequenzen unseres alltäglichen Handelns auf. Durch die Verbindung von drei Zeitebenen wird die Verantwortung von Generation zu Generation thematisiert und es werden Fragen aufgeworfen wie: Wie gehen wir um mit der Natur und ihren Geschöpfen? Welche Zukunft hinterlassen wir unseren Kindern? In dieser Hausarbeit wird anhand des Verhaltens der Charaktere des Romans analysiert, inwiefern das Bienensterben als eine anthropogene Naturkatastrophe bezeichnet werden kann. Dabei wird zunächst der Begriff der ‚Naturkatastrophe‘ definiert und Deutungen und Wandlungen im Laufe der Zeit dargestellt. Anschließend wird der Umgang der Gesellschaft mit dem Klimawandel stellvertretend anhand der Figuren aus dem Roman analysiert. In diesem Kontext wird besonders auf die Rolle der Wissenschaft und der Medien eingegangen und schließlich die Bedeutung und Chance von fiktiver Literatur zur Aufklärung der Gesellschaft dargestellt. Letztlich werden die Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf Lösungen aus der Krise anhand des Romans vorgenommen.