Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Universität Paderborn (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Bild von der Frau in der Frühen Neuzeit ist unter anderem geprägt von der Angst vor Schadenzauber durch Hexen, die magische Fähigkeiten besaßen und diese für ihre Zwecke einsetzten und Menschen damit verletzen konnten. Der Gedanke, dass Frauen in dieser Zeit (15.-17. Jahrhundert) Opfer der Hexenverfolgung waren und gänzlich unschuldig angeklagt und verurteilt wurden, entspricht nicht mehr dem aktuellen Forschungsstand. Die Frau wird nunmehr als Täterin gesehen, die Wissen und Fähigkeiten von ihren weiblichen Verwandten und Bekannten erlernte und dieses gegebenenfalls auch zum Schaden anderer anwendete. Der 1487 erschienene Hexenhammer dient als Quellengrundlage, speziell ist hier das 6. Kapitel des 1. Buches anzuführen. In diesem Auszug wird die Frau als Nutzerin von Hexerei und definitive Täterin gesehen. Grundlegende Literatur zu diesem Thema bieten Ingrid Ahrendt-Schulte und andere, die hier Anwendung finden. Das Ziel dieser Arbeit soll es sein, eine Antwort auf die Frage zu finden, warum die Frau eine Täterin und kein Opfer der Hexenverfolgung war. Das Thema ist unter anderem in der Frauenforschung aktuell, da die Vorstellung einer Täterin eine Gegenbewegung zum Opfergedanken darstellt. Der Hauptteil ist besteht aus einer Quellenanalyse und einer Quelleninterpretation. Die Analyse ist in vier Aspekte unterteilt, die Einteilung des weiblichen Geschlechts in zwei Wesen, welche Frauen anfällig für das Hexensein zu sein schienen, die Mängel von Frauen und die Gründe für die Hexenausbreitung. Der zweite Teil befasst sich mit der Interpretation eines speziellen Aspektes: die Frau als Chimäre, eine Metapher für den Zwiespalt der frühneuzeitlichen Frau.