Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Lektürekurs, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn heutzutage Lukrez an den Hochschulen gelehrt wird, ist es keine Verwunderung, dass Männer und Frauen in den Hörsälen sitzen und der Vorlesung gespannt folgen. Macht man sich jedoch bewusst, in welcher Zeit Lukrez sein Werk „De rerum natura - Welt aus Atomen“ verfasste, ist man sich als Frau nicht sicher, ob seine Aufzeichnungen überhaupt an sie gerichtet ist. Denn stellt man sich die Welt von Lukrez, also das 1. Jahrhundert v. Chr. vor, denkt man sofort an Frauen ohne Rechte und Aufgaben und einer niedrigen Stellung in der Gesellschaft. Oft genug hat man gehört, dass die Frauen mit den Sklaven gleichgestellt waren und eine Sklavin den niedrigsten Rang, wenn man überhaupt noch von einem Rang sprechen kann, inne hatte. Allein der Aufbau öffentlicher Orte wie das Kolosseum zeigt dies deutlich. In der Mitte saß der Kaiser und die Senatoren, also die mächtigsten Personen des römischen Reiches und hatten des besten Blick auf das Spektakel, dass sich unten ereignete. Das Volk war verteilt auf die übrigen Plätze und je schlechter die Sitze waren, also je schlechter die Sicht nach unten war, desto niedriger war der Rang. Die Frauen saßen zusammen mit den Sklaven ganz oben auf den schlechtesten Plätzen, hatten also auch den schlechtesten Rang. Doch hat man eine irreleitende Vorstellungen von den alten Römern? War dort die Emanzipation vielleicht schon viel fortgeschrittener als wir heute annehmen? Denn das Kolosseum ist nur ein Beispiel für einen öffentlichen Ort. Wie hat es aber nun im Alltag ausgesehen? Die nachfolgende Analyse der ausgesuchten Auszüge Lukrez Buch „De rerum natura - Welt aus Atomen“ wird helfen, diese Fragen zu beantworten und man wird feststellen ob das Werk von Lukrez für Frauen oder nur für Männer bestimmt war.