Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Niederlage bei Nikopolis im Jahre 1369 und spätestens durch die Eroberung Konstantinopels 1453, die das Ende des byzantinischen Reiches bedeutete, wurde der christlichen Gemeinschaft mit aller Deutlichkeit vor Augen geführt, dass die Osmanen zu einer ernsthaften Bedrohung geworden waren und für lange Zeit bleiben sollten. Die Menschen fühlten ihren Besitz bedroht und hatten Angst um ihr Leben. In dieser Zeit und verstärkt nach der erfolglosen Belagerung Wiens durch Sultan Süleyman I., gab es mehr und mehr Dichter, die der Türkenthematik Raum in ihren Werken einräumten. Balthasar Mandelreiß, Peter von Renz oder auch Michel Beheim riefen in ihren Dichtungen zum Kampf gegen die Osmanen auf. Sie forderten die christliche Bevölkerung auf, innere Streitigkeiten und Kriege zu beenden, um mit der vereinten Macht der Christenheit den osmanischen Feind besiegen zu können. In der Realität herrschten allerdings viele innerchristliche Streitigkeiten und auch Probleme zwischen den Obrigkeiten der Kirche und des Adels machten ein geeintes Auftreten gegen den Feind unmöglich. In den Texten der Zeit finden sich genaue Schilderungen über die, von den Osmanen begangenen, Grausamkeiten der Bevölkerung gegenüber und es wurden bestimmte Stereotypen aufgerufen. Auch Dramatiker wie Hans Sachs und Jakob Ayrer verarbeiteten die Türkenmotivik und schließlich entstanden auch einige Fastnachtspiele zum Thema. Hier soll es nun um das Stück Des Turken Vasnachtspil vom Nürnberger Dichter Hans Rosenplüt gehen, bei dem das Bild der Türken auf den ersten Blick viel positiver erscheint als es zeittypisch der Fall war.