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Matthias Lange hat mit „Das Bild des Gregor Blame“ einen Genremix aus Mystery und Horror veröffentlicht. Cover und Titel erinnern an Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ - sicher nicht zufällig, genauso wenig wie der Name des Protagonisten.
1885 erhält der
Nervenarzt Dr. Keneth Brown ein Telegram, das ihn zu einer der angesehensten Adressen in London bittet. Er…mehrDas Bild hinter dem Bild
Matthias Lange hat mit „Das Bild des Gregor Blame“ einen Genremix aus Mystery und Horror veröffentlicht. Cover und Titel erinnern an Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ - sicher nicht zufällig, genauso wenig wie der Name des Protagonisten.
1885 erhält der Nervenarzt Dr. Keneth Brown ein Telegram, das ihn zu einer der angesehensten Adressen in London bittet. Er kommt diesem Wunsch nach und findet sich als Teil einer mysteriösen Geschichte wieder.
Mit dem ersten Satz baut Matthias Lange Spannung auf. In den ersten drei Kapiteln wiederholt sich die Szenerie – aber nur scheinbar, denn die Details machen den Unterschied. Dr. Brown tritt als Ich-Erzähler auf, was das Ganze noch undurchschaubarer macht, denn der Leser weiß nicht mehr als er. Das, was er weiß, ist mehr als verwirrend, was den Reiz ausmacht.
Die Protagonisten sind gut vorstellbar, auch wenn man nicht weiß, welche Rolle sie hier genau spielen. Welche Rolle spielt eigentlich der titelgebende Gregor Blame?Was hat es mit seiner Tochter genau auf sich? Und wer ist die mysteriöse Frau, die Keneth so gar nich t zuordnen kann? Fragen über Fragen, die am Schluss zufriedenstellend gelöst werden.
Cover und Titel weisen auf einen wichtigen Aspekt hin: die Gemälde, die die Tochter malt. Sie führen ein merkwürdiges Eigenleben, sie verändern sich, sie zerfließen und sie scheinen die Geschichte zu verändern.
Interessant sind vor allem die Passagen über die ärztlichen Behandlungen Ende des 19. Jahrhunderts, die unvorstellbar grausam waren.
Fazit: Matthias Lange hat einen spannenden, mysteriösen und auf die Details bedachten Genre-Mix geschrieben, der mich gut unterhalten hat.