Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Tag für Tag sieht und hört man in den Medien von Gewalt, Brutalität, Mord. Die wenigen Meldungen, die über erfreuliche Dinge berichten, bleiben selten lange im Gedächtnis, doch an die bösen Geschehnisse erinnert man sich. Mit einer Mischung aus Ekel, völligem Unverständnis aber auch Faszination verfolgt man beispielsweise Bilder vom 11. September, Bilder aus Abu Ghraib und Bilder vom Irak Krieg. Das Böse scheint alltäglich und allgegenwärtig zu sein und man fragt sich, welche Menschen das sind, die solche grauenhaften Taten vollbringen können. Ganz automatisch ist man dazu geneigt, diesen Tätern gewisse Attribute zuzuschreiben, wie zum Beispiel mangelndes Unrechtbewusstsein, fehlende soziale Kompetenzen, hohe Gewaltbereitschaft, schlechtes Elternhaus oder sogar genetische Dispositionen. Die Ursache für böses Verhalten wird meist in der Persönlichkeit und im persönlichen Umfeld des Täters gesucht; doch was, wenn diese Erklärungen unzureichend sind? Was macht dann Menschen tatsächlich böse? Dieser Frage hat sich ein Mann namens Philip George Zimbardo angenommen, der versucht, die Wurzeln des Bösen zu erklären. Zimbardo ist emeritierter Professor der Psychologie an der Stanford Universität in Kalifornien. Geboren 1933 in der Bronx, New York City kam er bereits als Kind mit viel Armut und Verbrechen in Berührung, was ihn schon damals dazu veranlasste, über die Ursache von Gewalt nachzudenken. Seinen Durchbruch erreichte Professor Zimbardo mit dem sogenannten Stanford Prison Experiment , das er 1971 an der Stanford Universität initiierte und durchführte. Mit diesem Versuch wollte er beweisen, dass Menschen, die böse handeln, nicht von Grund auf böse sind, sondern, dass der Ort, die Situation oder das System, in dem sie sich befinden, für böse Taten verantwortlich ist. Ganz konkret befasst er sich mit diesem Thema in seinem Buch „Der Luzifer-Effekt“. Da dieses Werk erst kürzlich erschienen, und die Forschungsliteratur zu diesem Thema daher sehr gering ist, ist „Der Luzifer-Effekt“ die Grundlage dieser Arbeit. In diesem Buch geht es vorrangig um eine detaillierte Beschreibung des SPEs, um die Analyse und Auswertung des daraus entstandenen Forschungsmaterials und ganz aktuell um etwaige Parallelen zum Folterskandal in Abu Ghraib.