Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1, Karl-Franzens-Universität Graz (Religionswissenschaft), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Interpretation eines Textes gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, wie man dabei verfahren kann. Je nach Art der Analyse, je nachdem worauf der Fokus einer speziellen Methode liegt, kann man durchwegs auch unterschiedliche Ergebnisse erzielen. Im Folgenden soll daher die Literaturpsychologie bzw. psychoanalytische Literaturwissenschaft als eine mögliche Herangehensweise zur Interpretation von Texten näherhin betrachtet werden. Der zweite Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Thematik des Bösen in der Literatur und als literarisches Beispiel wurde das Buch von Hannah Arendt Eichmann in Jerusalem genannt. So soll nach einem ausführlicheren Blick auf die Autorin, auch eine Inhaltsangabe dieses Werkes dargelegt werden. In einem dritten Schritt wird dann versucht, das „Böse“ im Werk von Arendt festzumachen. Eine Bearbeitung im Sinne der psychoanalytischen Literaturwissenschaft ist, wie wir im Seminar auch schon festgestellt haben, nicht möglich, da Arendts Werk kein Phantasiegebilde ist, das ähnlich einem Tagtraum, wie Sigmund Freud meinte, betrachtet werden könnte. Eine Fokussierung auf die Psyche des Autors lehnte in weiterer Folge auch schon Carl Gustav Jung ab. Da Adolf Eichmann keine literarische Figur, sondern ein Mensch ist, den Arendt während des Prozesses erlebt hat, fällt auch eine Analyse in diese Richtung flach. Da das Buch 1964 in Deutschland erschienen ist, davor schon 1963 in den USA und damit verbunden eine unzählige Anzahl von Lesern, sowohl im amerikanischen, als auch im deutschsprachigem Raum, als auch in Israel und ab diesem Zeitpunkt natürlich mittlerweile auch weltweit ihre darin enthaltene Theorie von der Banalität des Bösen gelesen wurde und wird, ist eine qualifizierte Analyse des Lesers im Rahmen einer Seminararbeit nicht möglich.