Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Universität Hildesheim (Stiftung), Sprache: Deutsch, Abstract: Militärischer Drill, Disziplin, Gehorsam – dies sind nur einige der Schlagworte, die sich US-amerikanische Boot-Camps auf die Fahne schreiben. Durch strenge Regeln, harte Strafen und körperlich zermürbende Arbeit sollen schwer erziehbare oder straffällige Teenager wieder auf den rechten Weg gebracht werden – soweit die Theorie. In den USA stellen Boot-Camps einerseits eine Alternative zu einer Haftstrafe dar, andererseits fungieren sie als Erziehungslager für uneinsichtige Jugendliche, deren Eltern haltlos überfordert sind. In Deutschland ist man sich nicht einig, was man von dem Boot-Camp-Konzept halten soll. Durch mediale Verbreitung ist das Thema Jugendgewalt und Jugendkriminalität ein Dauerthema in Politik, Pädagogik und Justiz, wodurch teilweise auch der Ruf nach Erziehungslagern nach US-amerikanischen Vorbild laut wurde, um mit harter Hand endlich den gefährlichen Heranwachsenden Herr zu werden. Andererseits berichteten diverse Magazine und Zeitungen, beispielsweise der Spiegel, von Todesfällen in den Camps, Misshandlungen, Schikane und Erniedrigungen. Von sadistischen Betreuern ist die Rede, von Isolationshaft, Gewalt und Willkür. In Deutschland gibt es bisher kein vergleichbares Konzept. In den 60er Jahren gab es die geschlossene Einrichtung „Jugendwerkhof Torgau“, die es sich, ähnlich wie bei den Boot-Camps, zur Aufgabe machte, den Willen delinquenter Jugendlicher zu brechen – hohe Selbstmordraten und Vorwürfe von Gewaltübergriffen, Missbrauch und menschenverachtende Erniedrigungen waren die Folge. Nachdem die Vorkommnisse an die Öffentlichkeit gelangten, wurde der Hof geschlossen. Trotzdem bleibt die Frage offen, inwiefern das Konzept der Boot-Camps wirksam ist und eventuell auch eine Alternative für das deutsche Strafsystem darstellen. In dieser Hausarbeit wird dieser Frage nachgegangen.