Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Ethnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: 1986 verbrannten zwei Männer am Baker Beach in San Francisco eine Holzskulptur. Im Jahr 2004 reisten 35 664 Menschen aus aller Welt in das Black Rock Desert in Nevada, um am neunzehnten Burning Man teilzunehmen. Aus der spontanen kleinen Zusammenkunft von ca. 20 Menschen am Strand von San Francisco ist eine Stadt geworden: Black Rock City, ein Megaevent mit Kunstprojekten, einer komplexen städtischen Infrastruktur, Netzwerken und ganzjährigen Aktivitäten. Black Rock City existiert nur eine Woche im Jahr von Ende August bis Anfang September. Die Attraktivität und Bedeutung Burning Mans für die Menschen ist enorm. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern Burning Man als ein Ort gesehen werden kann, an dem die Teilnehmer Erfahrungen machen, die traditionellerweise als Erfahrungen gesehen werden, die im Rahmen von institutionalisierter Religion gemacht werden. Im Kontext von Burning Man wird deutlich, dass die Grenzen zwischen religiöser und kultureller Aktivität verschwimmen. Anhand der Erfahrungsberichte wird schnell ersichtlich, dass Burning Man aufgrund verschiedener Faktoren von den Teilnehmern als eine „außerweltliche“ und besondere Erfahrung wahrgenommen wird, die für viele zugleich eine transformative und spirituelle ist. Ritual und Spiritualität werden in der spielerischen liminalen Welt von Black Rock City neu erfunden. Black Rock City wird so zu einem „heiligen“ Ort der Rekreation, der Transformation und des Trostes.