Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Historisches Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die größte Kunst ist, den Kleinen alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel und Zeitvertreib zu machen." – Dies ist eine Weisheit, die John Locke bereits im 17. Jahrhundert erkannt hatte. Damals jedoch – im Gegensatz zu heute – wurde sie wohl kaum im Unterricht angewandt. Heute gibt es zahlreiche Methoden und Arbeitsformen, um Kindern und Jugendlichen Wissen und Kompetenzen auf eine sinnvolle Art und Weise mit auf den Weg zu geben. Beispiele für diese Methoden und Arbeitsformen in der unterrichtsbezogenen Geschichtsdidaktik sind das Unterrichtsgespräch, eine gemeinsame Quellenerforschung und Quellenarbeit, Schülerreferate, Museumsbesuche, Besichtigungen, Exkursionen, Projekte und nicht zuletzt das Darstellende Spiel. Diese Methoden eignen sich besonders gut für den Geschichtsunterricht, da wir überall in der Alltagswelt der Geschichte begegnen: in Bauwerken und Denkmälern, in Zeitungsartikeln und Ausstellungen, in Romanen und Spielfilmen oder in Gesprächen mit älteren Menschen, die als Zeitzeugen Geschichte erzählen. Besonders in Mode sind davon Romane und Spielfilme, was darauf hindeutet, dass die meisten Menschen eine für Sie angenehme, „spielerische“ Art der Geschichtsvermittlung bevorzugen, scheinbar auch um den Preis, dass sie eine verzerrte Version der Vergangenheit als eigenes Geschichtsbild anerkennen. Thema der vorliegenden Arbeit ist das Darstellende Spiel. Dieses Thema habe ich gewählt, weil ich dieses Konzept sehr spannend finde und ich möglicherweise bald die Gelegenheit habe, es praktisch umzusetzen mit einer Hauptschulklasse an meiner Praktikumsschule. Ziel dieser Arbeit ist es, einen genaueren Einblick in die Inhalte, Möglichkeiten und Grenzen des Darstellenden Spiels zu erhalten sowie Vor- und Nachteile dieser Methode aufzuzeigen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich bei einem Darstellenden Spiel um eine ergänzende Methode des Unterrichts handelt und nicht um „das einzig Wahre“. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde weitgehend auf doppelte feminine und maskuline Bezeichnungen verzichtet. Überall, wo die maskuline Form verwendet wird, ist immer auch die entsprechende feminine Form mitgemeint....