Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 1,7, Hochschule Anhalt - Standort Bernburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 2018 verzeichneten ca. 320.000 deutsche Exportunternehmen und ca. 775.000 deutsche Importunternehmen einen Umsatz von rund 1,32 Billionen Euro bzw. 1,09 Billionen Euro. Das Problem an der Globalisierung ergibt sich jedoch aus der näheren Betrachtung der Bedingungen der Herstellung bzw. des Abbaus der von uns konsumierten Produkte oder Rohstoffe. Im Jahr 2012 brannte beispielsweise ein Textilunternehmen aufgrund eines unzureichenden Brandschutzes in Pakistan ab, wobei 258 Menschen ums Leben kamen. Der Hauptkunde dieses Textilunternehmens war das deutsche Unternehmen KiK, das die Arbeitsbedingungen vor Ort durchaus kannte. Die Kakaobohnen aus Westafrika, die zur Herstellung von Schokolade von verschiedenen Unternehmen wie Ferrero, Mars oder Nestlé verwendet werden, stammen von ca. zwei Millionen Kindern, die unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten. Menschen, die aufgrund von Löhnen zwischen 1,70 Euro und 2 Euro pro Tag an Armut und Mangelernährung leiden, produzieren Tee, den wir von Supermarktketten wie Aldi und Lidl konsumieren. Die Ausmaße sind gravierend. Vor diesem Hintergrund entschied sich auch die Bundesregierung zum Handeln. Um den Schutz grundlegender Menschenrechts- und Umweltstandards entlang der internationalen Lieferketten zu verbessern, erließ die Bundesregierung das Gesetz über unternehmerische Sorgfaltspflichten in Lieferketten (Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz), welches Unternehmen zur Einhaltung jener Standards verpflichtet. Mit der vorliegenden Seminararbeit soll die Frage beantwortet werden, wie effektiv das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz zum Schutz grundlegender Menschenrechts- und Umweltstandards in globalen Lieferketten ist. Dazu geht es primär um das deutsche Lieferkettengesetz an sich - Einordnung in das Gesamtsystem, inhaltliche Analyse sowie zusammenfassende Bewertung. Abschließend befasst sich die Arbeit mit der Betrachtung vergleichbarer Gesetze der Länder Großbritannien und Frankreich, um einen europäischen Zusammenhang herzustellen. Außerdem soll deutlich werden, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den gesetzlichen Regelungen bestehen.
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