Karl Marx ist einer der ersten Denker, der die Gefahren der gegenwärtigen Produktionsweise für die natürliche Lebenswelt der Menschen erkannt und bedacht hat. Dies wahrzunehmen hinderte der allgemeine Zeitgeist, demzufolge die Erkundung der Natur allein den mathematischen Naturwissenschaften überlassen werden kann und ein eigenes philosophisches Bedenken der Natur für überflüssig erachtet wird. Dem entgegen versuchte bereits die Erstauflage des Buches (1984), die doppelte Naturdialektik bei Marx aus dem philosophischen Diskussionshorizont von Kant, Schelling und Hegel aufzuklären. Doch stieß damals, mitten im System-Wettkampf des westlichen Kapitalismus und des real-existierenden Staatssozialismus, eine solche Horizonterweiterung noch kaum auf Interesse. Inzwischen hat sich die Diskussion grundlegend gewandelt, die ökologische Krise hat sich in den letzten drei Jahrzehnten dramatisch verschärft, die globalen Folgen der menschlichen Eingriffe in die Biosphäre sind nicht mehr zu leugnen. Immer mehr wird deutlich, dass die Versuche zu kurz greifen, der ökologischen Krise allein mit ökonomischen Anreizen, politisch-rechtlichen Gesetzen und wissenschaftlich-technischen Reparaturmaßnahmen entgegenzuwirken. Insofern scheint jetzt der Zeitpunkt gekommen, das Buch "Das dialektische Verhältnis des Menschen zur Natur" – erweitert um die Diskussion im westlichen Marxismus: Adler, Wittfogel, Bloch, Marcuse, Sohn-Rethel, Lefebvre – erneut in die Debatte einzubringen. Denn nur eine philosophische Klärung des doppelten Verhältnisses von Mensch und Natur kann uns einen Weg zur Emanzipation aus der gegenwärtig gefährdeten Dialektik weisen.