Jonathan und Lotta veranstalten in ihrem Restaurant in der Eifel ein Krimidinner und möchten damit an eine alte Freundschaft anknüpfen, die vor fünf Jahren von dem Verschwinden von Maria, Lottas bester Freundin, erschüttert wurde. Schon nach dem Aperitif zeigen sich erste Parallelen der fiktiven
Krimihandlung des Spiels mit dem Tag vor fünf Jahren. Es scheint, als habe jemand absichtlich für die…mehrJonathan und Lotta veranstalten in ihrem Restaurant in der Eifel ein Krimidinner und möchten damit an eine alte Freundschaft anknüpfen, die vor fünf Jahren von dem Verschwinden von Maria, Lottas bester Freundin, erschüttert wurde. Schon nach dem Aperitif zeigen sich erste Parallelen der fiktiven Krimihandlung des Spiels mit dem Tag vor fünf Jahren. Es scheint, als habe jemand absichtlich für die Freundesgruppe ein solches Spiel inszeniert, um die Vergangenheit aufzurollen und zu klären, was mit Maria passiert ist. Misstrauen herrscht unter den Freunden und die Situation in dem abgelegenen Restaurant, um das ein Sturm tobt, spannt sich weiter an, als deutlich wird, dass jemand den vermeintlichen Mörder von Maria unter ihnen vermutet.
Der Roman ist originell aus drei Erzählebenen aufgebaut: das Dinner und das Treffen der Freunde in der Gegenwart, die Krimihandlung, in der jeder von ihnen eine Rolle erhält und der Besuch eines Festivals vor fünf Jahren, wo sie Maria zum letzten Mal gesehen haben.
Dabei wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven der fünf Hauptfiguren erzählt. Verwirrung gibt es trotzdem keine, denn Ort und Zeit sind eingangs jeweils angegeben und die Rollennamen ähneln den echten Namen, so dass die Identitäten klar sind.
Sympathisch ist keiner der Charaktere und auch die Freundschaft fühlt sich gegenwärtig und in der Vergangenheit toxisch an. Geheimnisse, Neid und Misstrauen stehen zwischen ihnen. Dazu kommt ein reger Konsum von Alkohol und Drogen, der die Hemmschwelle sinken lässt und das Gehirn vernebelt.
Spannung wird anfangs aufgebaut, flacht jedoch ab, als das Spiel vorzeitig endet. Während man wie ein Voyeur auf die sechs Freunde blickt, die ihre kompromittierenden Geheimnisse bewahren möchten, drehen sich die Dialoge ermüdend im Kreis. Schuldzuweisungen und Verdächtigungen werden ausgesprochen und eine sehr offensichtliche Tatsache aus der Vergangenheit als Geheimnis offenbart.
Fast alle haben eine Schuld auf sich genommen oder ein Motiv, Maria zu beseitigen. Selbst als die Hüllen fallen und immer mehr Details über die Vergangenheit ans Licht kommen, bleibt lange im Verborgenen, was mit Maria geschehen ist.
Das Locked-Room-Szenario ist mit dem inszenierten Krimidinner erfrischend anders und als Idee einer erzwungenen Aufklärung der Vergangenheit originell. Das Potenzial wird durch das vorzeitige Ende des Spiels jedoch nicht ganz ausgeschöpft.
Auch wenn es für einen Thriller nicht relevant ist, die Charaktere zu mögen, agieren hier zu viele Charaktere mit Lastern, denen man eine Freundschaft nicht wirklich abkauft. Das letzte Drittel zieht sich durch ewiges Lamentieren arg in die Länge bis die Situation eskaliert. Der Plottwist am Ende ist jedoch raffiniert, liefert eine logische Erklärung und versöhnt mit dem langen Vorlauf, indem es vieles zu hinterfragen galt.