Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: „Es ist nicht zu fassen. Zwei wildfremde Mädchen und eine solche Ähnlichkeit!“1 Dieser Satz stammt aus der Feder von Erich Kästner, der besonders für seine Kinderbücher bekannt geworden ist und das noch bis in die heutige Zeit andauert. „Emil und die Detektive“, „Pünktchen und Anton“, „Das fliegenden Klassenzimmer“ sind aus keinem Kinderzimmer mehr wegzudenken und die zahlreichen Neuauflagen der Bücher und die dazugehörigen Verfilmungen sprechen für den andauernden Erfolg. Doch das „Doppelte Lottchen“ von 1949 hat einen besonderen Stellenwert in dieser außergewöhnlichen Kinderbuchreihe Kästners. Neben dem delikaten Thema der Scheidung, was eine heftige Diskussion im Deutschland der Nachkriegszeit auslöste, brachte die Verfilmung 1950 den durchschlagenden Erfolg. Allein bis zum Jahre 2007 wurde das Buch neun Mal verfilmt, mehr oder minder eng an die textliche Vorlage angelehnt. Aber was macht diesen ungebrochenen Bann aus, ein Thema zu verfilmen, in dem sich zwei Menschen, die sich bis dahin unbekannt waren, begegnen und bemerken, dass ihrer beider Leben eng miteinander verknüpft sind und die dieses nicht weiter hinnehmen wollen? Ist es die Möglichkeit aus dem eigenen Alltag auszubrechen und in einen anderen zu schauen, ohne durch äußerliche Unterschiede aufzufallen, die gewohnte Rolle und Umgebung zu verlassen und das Abenteuer zu wagen oder die Tatsache, eine „Ungerechtigkeit“ wie die Trennung der Eltern ungeschehen zu machen? Doch wie schafft es dann das Buch als auch der Film dem Leser/Zuschauer deutlich zu machen, dass er es entweder mit Lotte oder Luise zu tun hat, aber den Eltern dieser Unterschied nicht bewusst ist und erst durch eine Fotografie der beiden Mädchen aufgedeckt wird? [...]