Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 2, Universität Bremen (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Verfassungsgeschichte seit 1806, Sprache: Deutsch, Abstract: Das in der Öffentlichkeit recht bekannte Dreiklassenwahlrecht Preußens beruhte auf einer Verordnung Friedrich Wilhelms IV. von 1849, die bis 1918 in Kraft blieb und massive gesellschaftliche, territoriale und politische Umstrukturierungen Deutschlands und Europas überdauerte. Während ihrer gesamten Geltungszeit war diese Ausführungsvorschrift des preußischen Wahlrechts umstritten und galt bei vielen Kritikern schon im 19. Jahrhundert als rückständig. Sie betraf nur die Wahl der Abgeordneten zur zweiten Kammer, dem preußischen Abgeordnetenhaus während die erste Kammer nicht aus vom Volk gewählten Mitgliedern bestand. Auch erfolgte die Reichstagswahl im Deutschen Reich nach geheimen und gleichen Wahlen und nicht nach dem Dreiklassenwahlrecht. In dieser Arbeit soll auf die Entstehungsgeschichte des Dreiklassenwahlrechts, die stark mit der Revolution von 1848 verknüpft ist, eingegangen werden. Auch bei der Verfassungsrevision durch die beiden preußischen Kammern wurde die Verordnung für gültig befunden. Auf die Gründe dafür soll hier ebenfalls eingegangen werden. Schließlich sollen die Umsetzung des preußischen Wahlrechts behandelt und die Auswirkungen aufgezeigt werden.