Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1,7, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit soll sein, der Frage nachzugehen, ob eine kulturelle Erklärung des Elterngelds tatsächlich möglich ist. Methodisch fußt sie auf der Analyse von Sekundärliteratur. Im nachfolgenden zweiten Kapitel werden Kultur allgemein sowie die Kultur des deutschen Wohlfahrtsstaats definiert. Kapitel 3 gibt einen kurzen Überblick über die deutsche Familienpolitik, während das Elterngeld in Kapitel 4 vorgestellt wird. Mögliche Erklärungsansätze werden im fünften Kapitel diskutiert. Ich schließe mit einem Fazit. Das 2007 paradoxerweise von einer konservativen Ministerin eingeführte Elterngeld hat in der Wissenschaft zu einiger Verwunderung geführt, da es in Gender-Aspekten einem Paradigmenwechsel gleichkam. Ausgehend von der kulturellen Fundierung hätte eine solche Reform eigentlich nicht stattfinden dürfen. Eine mögliche Argumentation wäre, dass Politik eben doch „matters“ und sie die Reform als Antwort auf ökonomische Zwänge (Stichwort demographischer Wandel) durchsetzte. Andererseits könnte aber auch beim Elterngeld ein kultureller Erklärungsansatz verwendet werden, denn auch wenn der Idealtypus der klassischen Kernfamilie nach wie vor hohe Relevanz in Deutschland hat, so ist es in den letzten Jahrzehnten dennoch zu einer deutlichen Pluralisierung der Lebensformen gekommen. Gleiches gilt für die Erwerbsquote von Frauen mit Kindern. Die kulturellen Rahmenbedingungen hätten sich demnach geändert und so die Einführung des Elterngelds ermöglicht.