Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte Südfrankreichs war wohl der Aufstieg und Niedergang der Katharer, deren Ende nicht nur brutal und gewaltsam herbeigeführt wurde, sondern zudem eine grausame und gefürchtete Folgeerscheinung mit sich brachte, die Inquisition. Die Glaubensbewegung der Katharer, die ihren Anfang im 12. Jahrhundert nahm, erwies sich für die Katholische Kirche als ernst zu nehmende Bedrohung, die es schnellst möglichst zu beseitigen galt. Die Erfolge im Süden Frankreichs und die schnelle Ausbreitung in weiten Teilen Europas brachte die Kirche in eine für sie selbst unangenehme Lage. In dieser entwickelte sie eine erfolgreiche Strategie, die mit der Bekämpfung der Katharer in den Albigenserkreuzzügen begann und schließlich mit deren Verfolgung, Bestrafung und Vernichtung im 14. Jahrhundert endete. Im Kampf gegen ihren Feind bediente sich die Katholische Kirche einem nicht ganz neuen Mittel, das bereits mit der kaiserlichen Ketzergesetzgebung im Römischen Reich, also schon in der Antike, Anwendung fand. Die so genannten Strafprozesse aus jener Zeit, in denen Anhänger des christlichen Glaubens bzw. Mitglieder der Römisch-katholische Kirche verurteilt wurden, waren nun wieder aufgegriffen und gegen die Katharer eingesetzt worden. Die ehemals Verfolgten und Unterdrückten wurden selbst zu den Verfolgern und Unterdrückern und nutzten demnach die gleichen Strafelemente gegen das Katharertum wie sie einst gegen sie selbst, dem Christentum, eingesetzt wurden. Doch zeigte sich sehr schnell, dass diese Prozesse im Nahmen des christlichen Glaubens neue Dimensionen annahmen und eine zuvor nicht da gewesene Effektivität erreichten.
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