Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit großem Enthusiasmus stellt Schriftsteller Georg Klein Sven Hillenkamps langen Essay über das "Ende der Liebe" vor. Weder Beziehungsratgeber noch larmoyante Verlustklage sei das Buch, sondern eine sehr gründliche Analyse des gegenwärtigen Zustands des Gefühls, das Anfang des 19. Jahrhunderts als "romantische Liebe" zum Ideal wurde und in den sechziger Jahren seinen "historischen Zenith" erreichte, erklärt der Rezensent. Nach Hillenkamp stellt die heutige Zeit ein Höchstmaß an Freiheit dar, in der "Totalität der Möglichkeiten" liegt aber ihre Unmöglichkeit begründet, so Klein zustimmend. Vollkommen richtig findet er die "aggressive" Verallgemeinerung, mit der der Autor seine steilen Thesen vertritt, denn damit verhindere er Relativierung und erreiche seine Leser sehr direkt. Akribisch nimmt Hillenkamp die Seelenräume des modernen Individuums unter die Lupe und attestiert dem Subjekt einen "universellen Sehnsuchtswahn". Für ihn ist dieses Buch, das mit "bestürzend heller Einsicht" aufwartet, von herausragender Wucht. Bei der vernichtenden Diagnose für die Liebe gibt es aber in dem Essay auch vergangene oder gegenwärtige Beispiele für ein Gelingen und die sind derart "herzöffnend" und wunderbar, dass Klein den Lesern ihre Entdeckung bei der Lektüre nicht vorwegnehmen will.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Hillenkamps Buch bietet einen Statusbericht des Themas Liebe, und wie die Gesellschaft mit ihr umgeht.« 3sat-Kulturzeit, 30.9.2009 »Hillenkamp schreibt in seinem Buch immer wieder Sätze, die geradezu leuchten, die man sofort unterschreiben möchte. ... Hillenkamps Buch ist ein Warn- und Weckruf, und liest man es in diesen Tagen beispielsweise parallel zu Juli Zehs und Ilija Trojanows Buch Angriff auf die Freiheit, bekommt man einen guten Eindruck davon, was für ein unterschiedlicher, aber doch starker Druck auf das moderne Individuum ausgeübt wird. Einfach locker bleiben fällt da ganz schön schwer.« Gerrit Bartels, kulturradio, RBB, 15.9.2009 »... selten hat jemand die Tyrannei der Freiheit so polemisch auf den Punkt gebracht wie der Soziologe Sven Hillenkamp in seinem jetzt erschienenen Buch "Das Ende der Liebe". Mit einer klaren, poetischen Sprache, die fast schon suggestiv wirkt, malt er das Bild von freien Menschen, den Menschen ohne Eigenschaften, ohne Geschichte - und ohne feste Beziehung.« Ariadne von Schirach, www.dradio.de, 7.1.2010 »Hillenkamp gurrt und schmeichelt, wo Andere dröhnen; tanzt, wo Andere trampeln. Ist eher mitleidig als empört, analytisch statt plakativ - und dabei überaus poetisch. Sibylle Mulot, www.spiegel.de, 10.12.2009 »Eine wortgewaltige, beschwörende Grabrede auf die Liebe. Bestechend, elegant formuliert.« Ursula Nuber, Psychologie heute, 12/2009 »Eine Welt der unbegrenzten Möglichkeit lässt die Liebe sterben. Die absolute Freiheit hat den Menschen in ein neues Dilemma gestürzt - sie schafft ihm neue Zwänge. So lautet das Fazit in Sven Hillenkamps Roman-Essay "Das Ende der Liebe". Hillenkamps Buch bietet einen Statusbericht des Themas Liebe, und wie die Gesellschaft mit ihr umgeht.« 3sat-Kulturzeit, 30.9.2009 »Wie es bei einem außergewöhnlich guten Buch nicht anders sein kann, bleibt jede Zusammenfassung, auch jede Rezension auf signifikante Weise hinter dem zurück, was der Text an Gedankendichte bietet und an bestürzend heller Einsicht ermöglicht. Hillenkamps Essay ist mehr als das, was man an Thesen, Schlagworten oder Kernsätzen aus ihm herauslösen kann. ... Ich widerstehe der Versuchung, ich versage mir die allzu billige Möglichkeit, auch nur eine einzige dieser anrührenden, dieser wahrhaft herzöffnenden Stellen zu zitieren. Viel schöner, viel heilsamer ist es, sie am Wegrand des Lesens selbst zu entdecken.« Georg Klein, Süddeutsche Zeitung, 15.10.2009 »Vom Ton her hat (Hillenkamp) eines der ungewöhnlichsten Sachbücher der letzten Jahre geschrieben. Mit dem unerbittlichen Furor eines Thomas Bernhard echauffiert er sich feststellender Sprache über "den freien Menschen" und sein diffuses Paarungsverhalten. Aus Hillenkamps verstiegenem Soziogramm spricht die pure Verzweiflung am Zeitgeist.« Karim Saab, Märkische Allgemeine Zeitung, 10.10.2009 »Ging es im modernen Denken um die Überwindung von inneren und äußeren Zwängen, so setzt Hillenkamp dort an, wo das moderne Denken erst hinwollte: die Zwänge sind überwunden, das Bewusstsein findet sich vor in einer Welt unbegrenzter Möglichkeiten und genau das wird ihm zum Problem. Hillenkamps Buch ist lesenswert für jeden Leser, der sich für Versuche interessiert, die Gegenwart zu verstehen, die sich möglicherweise aktuell vollziehenden Veränderungen zu denken und begrifflich zu fassen.« Prof. Dr. Jochen Schmerfeld, www.socialnet.de, 12/2009 »Sven Hillenkamps Buch reißt einen sofort mit, es trifft den Nerv einer Gesellschaft, einer Generation.« Regine Bogensberger, Die Furche, 15.10.2009 »Prägnante Sätze, starke Bilder und Metaphern - Hillenkamps Markenzeichen. Er zeichnet das expressionistische Gemälde einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, die keine Grenzen mehr kennt, in der unendlichen Freiheit umkippt in Zwang, unbegrenzten Möglichkeiten in die große Unmöglichkeit der Liebe« Simone Liss, Leipziger Volkszeitung, 16.10.2009 »Das Buch ist aufwühlend und polemisch, brillant gedacht und ebenso gut geschrieben. Eine aufschlussreiche Lektüre für moderne Menschen mit vielen Denkanstößen, das eigene Verhalten zu erkennen und vielleicht sogar zu überwinden. Und so vielleicht doch die wahre Liebe zu finden.« Annette Riestenpatt, www.elitepartner.de, 10/2009 »Prägnante Sätze, starke Bilder und Metaphern.« Marion Lühe, Tages-Anzeiger, 21.9.2009 »Fassung heißt: Grenzen des Machbaren, des Steuerbaren setzen, Identität anstreben. Hillenkamp konstatiert, dass die Menschen dies anstreben, aber nicht die Kraft dazu haben. Sie leben wie Prominente immer in der Öffentlichkeit und können sich nicht zurückziehen, nicht konzentrieren. Und daran werde sich sobald nichts ändern.« Christophe Fricker, Welt-Online, 22.8.2009 Sven Hillenkamp im Focus 1000 Mal berührt - Im aktuellen Focus erklärt unter anderen der Klett-Cotta Autor Sven Hillenkamp die ewige Liebe und wie Sie funktioniert: Nie zuvor sei die Erwartung so groß gewesen, dass man dem einizig Richtigen begegnen werde, glaubt Hillenkamp. Die Voraussetzungen seien perfekt: Gesellschaftliche oder kulturelle Unterschiede gelten nicht mehr als Hindernis für die Liebe, und Frauen und Männer jagen gleichermaßen, um ihr Verlangen zu erfüllen. »Die freien Menschen« haben jedoch »zu viel Hoffnung« glaubt Hillenkamp. »Sie können nicht lieben, weil Sie nicht aufhören können zu hoffen.« Focus, 10.8.2009