Wie enden internationale Ordnungen? Diese in den Transformationsnarrativen des 20. Jahrhunderts häufig unterbelichtete Frage steht im Zentrum des Buches. Aufbauend auf einer netzwerktheoretischen Perspektive und Erkenntnissen der Imperiumsliteratur entwickelt die Arbeit ein Desintegrationsmodell, das Auflösungsprozesse imperialer - netzwerktheoretisch gesprochen: 'sternförmiger' - Ordnungen erklären kann. Dieses Modell wird in zwei detaillierten Fallstudien anhand der Dekolonisierung und des Zusammenbruchs der sozialistischen Ordnung plausibilisiert. Der Autor demonstriert, dass lokale Eliten an den Peripherien der jeweiligen Ordnungen eine elementare Rolle in den Desintegrationsprozessen gespielt haben. Weiter zeigt er, dass sich die im Transformationsdiskurs der Internationalen Beziehungen dominierenden 'macht'- und 'ideen'-basierten Erklärungen empirisch nicht gegeneinander positionieren lassen, und plädiert stattdessen für eine Synthese: die Analyse von Ideen in Machtkämpfen.
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