Bei laufenden mikroskopischen Untersuchungen der Wolle von gefärbten Teppichgarnen konnten wir immer wieder beobachten, daß eine mehr oder weniger große Anzahl der Fasern mit dunkel wirkenden kleinsten Punkten - meist über die ganze beobachtete Faserlänge hinweg - durchsetzt ist. Das mikroskopische Erscheinungsbild, bei zunächst geringerer mikroskopischer Vergrößerung, ist ähnlich wie das von mattierten Chemie fasern. Untersuchungen bei stärkerer mikroskopischer Vergrößerung lassen dann erkennen, daß es sich nicht um pigmentartige Einlagerungen handelt, sondern daß dieser Effekt durch kleinste Hohlräume hervorgerufen wird. Diese Hohlräume werden im folgenden mit »Vacuolen« bzw. »Löcher« bezeichnet. Derartige Vacuolen bzw. Löcher sind bereits früher bei der mikroskopischen Untersuchung von Wolle nachgewiesen worden. HERZOG [1] stellte Löcher in stark chlorierten Wollen, allerdings im nichtchlorierten Teil der Faser, fest. - VON BERGEN [2] fand luftgefüllte kleinste Löcher zwischen den Cortexzellen von Mohair. - Nach MARK und VON BRUNS WIK [3] sind Löcher im Mikrobild der Wollfasern erkennbar, wenn die Wolle allzu stark entfettet ist. Solche Löcher sprechen aber nach REUMUTH [4, 6] nicht eindeutig für Entfet tungsschäden durch Naßwäsche oder Lösungsmittel; nach seinen Beobachtungen treten der artige Vacuolen nach (langdauernden) Kochprozessen auf, z. B. nach dem Färben, Nuan cieren (Farbstoffnachsetzen) und Nachchromieren, insbesondere in schwach alkalischen oder neutralen Bädern. - In jüngster Zeit hat ECKARDT [5] ebenfalls auf das Auftreten von Löchern bzw. Vacuolen in Wolle nach schwachsaurer bis neutraler Färbung hingewiesen.
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