Akademische Arbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich BWL - Sonstiges, Note: 1,2, Hochschule Reutlingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Aufgrund des höheren Risikos scheint es logisch, dass die Rendite des Aktienmarktes langfristig über der Rendite von risikolosen Wertpapieren liegt. Laut der klassischen Kapitalmarkttheorie kompensiert diese Überrendite das höhere systematische Risiko des Marktes. Die Differenz zwischen der Durchschnittsrendite von Aktien und risikolosen Wertpapieren wird als Marktrisikoprämie bezeichnet (englisch: Equity Premium). In einer Vielzahl empirischer Untersuchungen (Campbell, 2003; Kocherlakota, 1996; Mehra & Prescott, 1985) konnte bewiesen werden, dass die Marktrisikoprämie langfristig zwischen 4-7% liegt, abhängig von den betrachten Märkten und Zeitspannen. Ebendiese empirisch beobachtete Marktrisikoprämie ist jedoch zu hoch, um sie durch ökonomische Standardmodelle plausibel nachzuweisen. Im ersten Kapitel wird diese Kapitalmarktanomalie vorgestellt, welche Mehra und Prescott 1985 unter Verwendung eines Consumption Based Capital Asset Pricing Model (CCAPM) nachwiesen und als Equity Premium Puzzle (EPP) bezeichneten. Die quantitative Herleitung des Puzzles wird in Grundzügen vorgestellt. Das zweite Kapitel widmet sich der Theorie der Myopic Loss Aversion (MLA), mittels welcher Benartzi und Thaler 1995 erstmalig einen verhaltensökonomischen Ansatz zur Lösung des EPP aufzeigen. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Theorie findet aufgrund des begrenzten Umfangs nicht statt. Der Fokus liegt ausdrücklich auf der Vorstellung des EPP und der Theorie der MLA. Ein kurzes Fazit schließt die Arbeit ab.