Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: Lehren und Lernen, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Schüler, der immer schon gern zur Schule ging und seit der Grundschule recht fleißig und strebsam ist, zeigt eine auffällige Begabung für Mathematik. Im Laufe der Pubertät verlagern sich jedoch seine Interessen und er beginnt, die Schule zu vernachlässigen. Das führt dazu, dass er besonders von seinem Mathematik-Lehrer immer häufiger getadelt wird. Als Reaktionen auf diese Tadel entwickelt der Schüler mit der Zeit sowohl eine Abneigung gegenüber dem Fach Mathematik als auch Angst seinem Lehrer gegenüber. Ein anderes Fallbeispiel: Hat man beim Zahnarzt schlechte und vor allem schmerzhafte Erfahrungen gemacht, kann allein der Anblick des Bohrers bei manchen Patienten die gleiche reflektorische Ausweichreaktion auslösen wie die eigentliche Anwendung des Geräts. Darüber hinaus vermag der weiße Kittel eines Verkäufers im Supermarkt bei einem kleinen Kind unter Umständen genauso Angst auszulösen wie der Arzt, der einige Zeit zuvor eine Spritze verabreicht hat. Durch diese Fallbeispiele wird ein zentrales Muster der Lernpsychologie veranschaulicht: die Klassische Konditionierung. Die Erforschung dieser Form der Konditionierung wurde über einen langen Zeitraum hinweg als Schlüssel zum Verständnis erlernten Verhaltens bei Tier und Mensch und zur Überwindung unerwünschten sowie zur Förderung positiven Verhaltens gesehen. Lerntheoretische Prinzipien nehmen eine wichtige Rolle in der menschlichen Interaktion ein. Im folgenden werde ich versuchen, mich zuerst mit Lernen, der Klassischen Konditionierung im allgemeinen und dem Reiz-Reaktions-Lernen zu befassen. Anschließend möchte ich das Erlernen emotionaler Reaktionen, besonders das Erlernen und Verlernen von Angst, schwerpunktmäßig erfassen.