Schulbücher vermitteln nicht nur Wissen, sondern artikulieren zugleich Subjektpositionen der Repräsentation. Die korrespondierende Selbstbeschreibung Frankreichs in Geschichtsschulbüchern ist im Verlauf des 20. Jahrhunderts maßgeblich durch die republikanische mission civilisatrice, den Kolonialismus und die Dekolonisierung geprägt worden. Marcus Otto setzt sich mit diesem im politisch-epistemologischen Sinne formierten (europäischen) Subjekt der Repräsentation auseinander. Dabei zeigt er auf, wie dies in Frankreich in Krisendiskursen europäischer Zivilisation und der republikanischen Nation sowie in Debatten postkolonialer Erinnerungspolitik in der condition postcoloniale grundlegend herausgefordert worden ist.
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