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7 Kundenbewertungen

Zwischen Intrigen und falschen Wahrheiten: ein neuer Fall für Carla Winter Ein Geständnis, das keines ist. Ein Fall, der sich als Lüge entpuppt. Und eine Spur, die bis in den Tschetschenien-Krieg zurückreicht. In diesem Kriminalroman ist nichts, wie es scheint: Lukas Erler ist zurück mit einem weiteren brisanten Fall für die toughe Frankfurter Rechtsanwältin Carla Winter. An einem lauen Sommerabend findet Carla Winter auf den Stufen vor ihrem Haus eine Frau. Mit einem blutbeschmierten Küchenmesser in der Hand. Tief verstört gesteht sie, dass sie ihren gewalttätigen Freund umgebracht hat. Im…mehr

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Produktbeschreibung
Zwischen Intrigen und falschen Wahrheiten: ein neuer Fall für Carla Winter Ein Geständnis, das keines ist. Ein Fall, der sich als Lüge entpuppt. Und eine Spur, die bis in den Tschetschenien-Krieg zurückreicht. In diesem Kriminalroman ist nichts, wie es scheint: Lukas Erler ist zurück mit einem weiteren brisanten Fall für die toughe Frankfurter Rechtsanwältin Carla Winter. An einem lauen Sommerabend findet Carla Winter auf den Stufen vor ihrem Haus eine Frau. Mit einem blutbeschmierten Küchenmesser in der Hand. Tief verstört gesteht sie, dass sie ihren gewalttätigen Freund umgebracht hat. Im Krankenhaus scheint sich die Geschichte von Natascha Berling zu bestätigen. Carla übernimmt die Verteidigung. Doch sie ist nicht die Einzige, die sich für den Fall interessiert. Auch die rechtskonservative Presse stürzt sich darauf, denn bei dem Toten handelt es sich um einen muslimischen Mann arabischer Herkunft, der schon früher durch Gewaltdelikte aktenkundig geworden ist. Während die rassistische Hetze in den sozialen Medien hochkocht, versucht Carla einen kühlen Kopf zu bewahren. Dann taucht plötzlich ein anonymer Hinweis in der Kanzlei auf: »Die Schlampe lügt wie gedruckt.« Carla setzt ihren neuen Mitarbeiter Ritchie Lambert auf die Sache an. Und tatsächlich: Natascha Berling ist nicht die, die sie zu sein vorgibt.

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Autorenporträt
Lukas Erler, geboren 1953, studierte Soziologie, Philosophie und Sozialgeschichte und absolvierte eine Ausbildung zum Logopäden. Er arbeitete als Soziologe in der Stadtentwicklungsplanung und als Logopäde drei Jahrzehnte in der neurologischen Rehabilitation. Mit seinen Thrillern wurde er mehrmals für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Erler lebt mit seiner Familie in Nordhessen.
Rezensionen
»Krimiautor Lukas Erler reizt im zweiten Band mit seiner Frankfurter Rechtsanwältin die Stärken seiner Figuren aus und lässt es dabei sympathisch menscheln.« Nils Heuner, Kulturnews, 09. Dezember 2023 Nils Heuner Kulturnews 20231209

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.01.2024

Recycelte Ermittler
Krimis in Kürze: Uwe Fleckner, Ellen Dunne, Lukas Erler

Literatur ist keine Mathematik, schon klar, doch es lässt sich zwischen notwendigen und hinreichenden Bedingungen auch für einen guten historischen Roman unterscheiden. Uwe Fleckner erfüllt als Kunsthistoriker mühelos die ersteren, wenn er von einem verschollenen expressionistischen Gemälde erzählt. "Im Schatten der blauen Pferde" (C. Bertelsmann, 368 S., geb., 25,- Euro) ist dabei nicht ausdrücklich als Kriminalroman etikettiert, kann aber ohne weiteres als solcher gelesen werden, weil er von einer detektivischen Spurensuche quer durch die Zeiten handelt.

Der Protagonist Maximilian Kisch ist Kunsthistoriker, er ist besessen von Franz Marcs "Der Turm der blauen Pferde" aus dem Jahr 1913. Das Bild wurde 1937 aus der Münchener Ausstellung "Entartete Kunst" entfernt, von Göring usurpiert und zuletzt angeblich bei Kriegsende gesehen. Sein Verbleib ist ungewiss genug, um eine Fiktionalisierung zu lohnen. Fleckner schickt seinen Kisch ins Getty Center zur Recherche in Nachlässen von Exilanten, er wechselt die Zeitebenen, springt ins Hollywood der Vierziger und ins Berlin der Zwanziger- und Dreißigerjahre, lässt ziemlich versiert historische auf fiktive Personen treffen.

Er hat nur leider der Versuchung nicht widerstehen können, zwischendurch immer mal wieder etwas zu lyrisch zu werden und dem Protagonisten eine Liebesgeschichte zu verordnen, die leicht überkonstruiert wirkt und phasenweise recht schwülstig erzählt ist. Und so hat man am Ende zwar erfahren, was es über Marcs Gemälde zu wissen gibt - und muss doch feststellen, dass so viel Expertise noch keine lebendigen Figuren erzeugt, was eine hinreichende Bedingung für einen guten Roman wäre.

Ellen Dunne, die Salzburgerin, die in Dublin lebt, hat sich ihre Hauptfigur maßgeschneidert: Patsy Logan ist Deutsch-Irin, Kommissarin bei der Münchner Kriminalpolizei und absolviert eine Bildungszeit in Dublin. Das funktionierte schon in "Boom Town Blues" ziemlich gut, weil neben privaten Krisen und komplizierten Verwandtschaftsbeziehungen auch die desaströsen Folgen des irischen Immobilienbooms in den Blick kamen. "Unfollow Stella" (Haymon, 320 S., br., 13,95 Euro) gelingt eine ähnliche Balance. Die Kommissarin kriselt weiter, arbeitet an der Mutterbeziehung, hat eine On- und Off-Affäre mit einem örtlichen Polizisten und schaltet sich ohne Mandat in die Suche nach einer verschwundenen österreichischen Content-Moderatorin ein.

Und je mehr sie über Job und Kontakte der jungen Frau erfährt, desto deutlicher wird man daran erinnert, dass die übelsten Bilder im Netz kein Computer generiert hat, sondern ihnen Grausamkeiten und Verbrechen in der Sphäre zu Grunde liegen, die man so altmodisch "Realität" nennt. Und dass "Content-Moderation" ein Euphemismus ist angesichts dessen, was man in dem Job ertragen muss.

Ellen Dunne erzählt leichtfüßig und klar, sie hat einen angenehm spielerischen Tonfall. Doch bevor diese österreichisch-irische Mischung die ersten Abnutzungserscheinungen zeigt, sollte Patsy Logan vielleicht mal wieder in München im Kommissariat reinschauen.

Der Hang zum Seriellen bekommt den meisten Kriminalromanen nicht. Ist es die Trennungsangst der Autorinnen und Autoren? Ist es erzählerische Ökologie, die Einwegkommissare vermeiden möchte und Recycling anstrebt? Was immer die Gründe sein mögen, sicher ist, dass sehr viele Protagonisten schon beim ersten Auftritt schwächeln und man ein Wiedersehen nicht unbedingt braucht. Bei Lukas Erlers Carla Winter war abzuwarten, wie sie sich entwickelt. Die Frankfurter Anwältin, deren Mann in der Türkei ums Leben gekommen sein soll, muss bei ihrem zweiten Auftritt in "Das falsche Opfer" (Klett-Cotta, 272 S., br., 18,- Euro) eine Frau verteidigen, die in Notwehr einen muslimischen Mann getötet hat.

Das ist brisant genug, und die Klientin ist auch nicht, was sie zu sein vorgibt. Für Carla Winter und ihr Umfeld bedeutet das erheblichen Stress, weil der Fall ungeahnte Weiterungen hat. Erlers Plot ist solide gebaut, der Stil schmucklos und unprätentiös, aber so richtig begeistern oder fesseln kann einen das nicht. Da irgendwann auch ein Hinweis auf den Exmann auftaucht, ist wohl mit einer Trilogie zu rechnen. Manchmal ist weniger eben doch mehr. PETER KÖRTE

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Recycelte Ermittler
Krimis in Kürze: Uwe Fleckner, Ellen Dunne, Lukas Erler

Literatur ist keine Mathematik, schon klar, doch es lässt sich zwischen notwendigen und hinreichenden Bedingungen auch für einen guten historischen Roman unterscheiden. Uwe Fleckner erfüllt als Kunsthistoriker mühelos die ersteren, wenn er von einem verschollenen expressionistischen Gemälde erzählt. "Im Schatten der blauen Pferde" (C. Bertelsmann, 368 S., geb., 25,- Euro) ist dabei nicht ausdrücklich als Kriminalroman etikettiert, kann aber ohne weiteres als solcher gelesen werden, weil er von einer detektivischen Spurensuche quer durch die Zeiten handelt.

Der Protagonist Maximilian Kisch ist Kunsthistoriker, er ist besessen von Franz Marcs "Der Turm der blauen Pferde" aus dem Jahr 1913. Das Bild wurde 1937 aus der Münchener Ausstellung "Entartete Kunst" entfernt, von Göring usurpiert und zuletzt angeblich bei Kriegsende gesehen. Sein Verbleib ist ungewiss genug, um eine Fiktionalisierung zu lohnen. Fleckner schickt seinen Kisch ins Getty Center zur Recherche in Nachlässen von Exilanten, er wechselt die Zeitebenen, springt ins Hollywood der Vierziger und ins Berlin der Zwanziger- und Dreißigerjahre, lässt ziemlich versiert historische auf fiktive Personen treffen.

Er hat nur leider der Versuchung nicht widerstehen können, zwischendurch immer mal wieder etwas zu lyrisch zu werden und dem Protagonisten eine Liebesgeschichte zu verordnen, die leicht überkonstruiert wirkt und phasenweise recht schwülstig erzählt ist. Und so hat man am Ende zwar erfahren, was es über Marcs Gemälde zu wissen gibt - und muss doch feststellen, dass so viel Expertise noch keine lebendigen Figuren erzeugt, was eine hinreichende Bedingung für einen guten Roman wäre.

Ellen Dunne, die Salzburgerin, die in Dublin lebt, hat sich ihre Hauptfigur maßgeschneidert: Patsy Logan ist Deutsch-Irin, Kommissarin bei der Münchner Kriminalpolizei und absolviert eine Bildungszeit in Dublin. Das funktionierte schon in "Boom Town Blues" ziemlich gut, weil neben privaten Krisen und komplizierten Verwandtschaftsbeziehungen auch die desaströsen Folgen des irischen Immobilienbooms in den Blick kamen. "Unfollow Stella" (Haymon, 320 S., br., 13,95 Euro) gelingt eine ähnliche Balance. Die Kommissarin kriselt weiter, arbeitet an der Mutterbeziehung, hat eine On- und Off-Affäre mit einem örtlichen Polizisten und schaltet sich ohne Mandat in die Suche nach einer verschwundenen österreichischen Content-Moderatorin ein.

Und je mehr sie über Job und Kontakte der jungen Frau erfährt, desto deutlicher wird man daran erinnert, dass die übelsten Bilder im Netz kein Computer generiert hat, sondern ihnen Grausamkeiten und Verbrechen in der Sphäre zu Grunde liegen, die man so altmodisch "Realität" nennt. Und dass "Content-Moderation" ein Euphemismus ist angesichts dessen, was man in dem Job ertragen muss.

Ellen Dunne erzählt leichtfüßig und klar, sie hat einen angenehm spielerischen Tonfall. Doch bevor diese österreichisch-irische Mischung die ersten Abnutzungserscheinungen zeigt, sollte Patsy Logan vielleicht mal wieder in München im Kommissariat reinschauen.

Der Hang zum Seriellen bekommt den meisten Kriminalromanen nicht. Ist es die Trennungsangst der Autorinnen und Autoren? Ist es erzählerische Ökologie, die Einwegkommissare vermeiden möchte und Recycling anstrebt? Was immer die Gründe sein mögen, sicher ist, dass sehr viele Protagonisten schon beim ersten Auftritt schwächeln und man ein Wiedersehen nicht unbedingt braucht. Bei Lukas Erlers Carla Winter war abzuwarten, wie sie sich entwickelt. Die Frankfurter Anwältin, deren Mann in der Türkei ums Leben gekommen sein soll, muss bei ihrem zweiten Auftritt in "Das falsche Opfer" (Klett-Cotta, 272 S., br., 18,- Euro) eine Frau verteidigen, die in Notwehr einen muslimischen Mann getötet hat.

Das ist brisant genug, und die Klientin ist auch nicht, was sie zu sein vorgibt. Für Carla Winter und ihr Umfeld bedeutet das erheblichen Stress, weil der Fall ungeahnte Weiterungen hat. Erlers Plot ist solide gebaut, der Stil schmucklos und unprätentiös, aber so richtig begeistern oder fesseln kann einen das nicht. Da irgendwann auch ein Hinweis auf den Exmann auftaucht, ist wohl mit einer Trilogie zu rechnen. Manchmal ist weniger eben doch mehr. PETER KÖRTE

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