Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Familienbilder in der Kinder- und Jugendliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhalt 1. Literaturgeschichtliche Einordnung 2. Familienform 3. Funktion der Familie 4. Beziehungen 4.1 Die Beziehung zwischen Vater und Mutter 4.2 Die Beziehung zwischen den Kindern und dem Vater 4.3 Die Beziehung zwischen den Kindern und der Mutter 4.4 Die Beziehungen zwischen den Kindern 5. Rollenverteilung 6. Erziehung 1. Literaturgeschichtliche Einordnung Das Kinderbuch „Die Kinder aus der Krachmacherstraße“ erschien im Jahr 1957. In Deutschland verblassten nach 1945 bis ca. 1948 allmählich die nationalsozialistischen Einflüsse in der Kinderliteratur und es bestand zunächst einmal die Hoffnung, die junge Generation könne eine friedvollere und humanitäre Welt verwirklichen. Allerdings entwickelte sich erst in der zweiten Hälfte der 50ger Jahre in Deutschland eine neue Richtung in der Kinderliteratur. Kinder sollten sich völlig ungestört und unbeeinträchtigt von den Problemen und Schwierigkeiten der Erwachsenenwelt entwickeln können. „Durch Aktivierung und Förderung ihrer eigenen, unverdorbenen, schöpferischen Kräfte sollten sie aus sich selbst heraus genügend Stärke und Selbstvertrauen gewinnen können, um in der Wirklichkeit bestehen zu können.“ (www.fbi.fh-koeln.de/institut/personen/schikorsky/Material/ss03/KJL-Schnellkurs.doc; abgerufen am 26.06.2007) Auch wenn die Kinderliteratur in Schweden in ihrer Entwicklung relativ unbeeinflusst von deutschen Geschehnissen blieb und Astrid Lindgrens Werke schon vom ersten Buch an („Pippi Langstrumpf“, 1944) als wenig normangepasst bezeichnet werden können, lassen sich dennoch Übereinstimmungen finden. Auch „Die Kinder der Krachmacherstraße“, Jonas (6), Mia-Maria (5) und Lotta (3) befinden sich in einer Art Schonraum. Sie „spielen ganze Tage lang“, dürfen Krach machen und wachsen alles in allem in einer heilen Welt auf. Interessant ist zu erwähnen, dass das Buch bereits typische Kennzeichen der Kinder- und Jugendliteratur der 60ger Jahre aufweist: •die Geschichte wird aus der Perspektive eines Kindes erzählt •sie enthält bereits Ansätze anti-autoritärer Erziehungsvorstellungen •die Geschichte thematisiert Alltagsgeschehen •sie bietet den kindlichen Lesern und Zuhörern (verschiedene) Identifikationsfiguren