Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,7, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit einiger Zeit ist das deutsche Bildungssystem in die Kritik geraten. Durch den sogenannten „PISA-Schock” Ende 2001 in Folge der PISA-Studie im Jahr 2000 fand ein Umdenken bezüglich des deutschen Bildungssystems statt, welcher den Anstoß für viele Reformen darstellte. Finnland hingegen war einer der Gewinner des ersten PISA-Tests und „[...] ist spätestens seit 2003 der Überflieger unter allen Teilnahmeländern.” (de Olano, D. 2010). Zwar unterscheiden sich Finnland und Deutschland in vielen Hinsichten, jedoch sind beide Länder Mitglied der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) und gelten, laut Human Development Index, seit mehreren Jahrzehnten als zwei der am höchsten entwickelten Industrienationen der Welt (vgl. United Nations Development Programme 2016). Somit stellt sich die Frage, warum beide Staaten unter ähnlichen Voraussetzungen solch eklatante Unterschiede in den PISA-Studien aufwiesen. Vor dem Hintergrund dessen, setzt sich die Arbeit mit folgenden Fragestellungen auseinander: Wie ist das signifikant schlechte Abschneiden Deutschlands zu erklären? Warum war Finnland im Gegensatz zu Deutschland unter den ersten Plätzen bei den PISA- Studien? Zur Beantwortung dieser Fragestellungen wird das finnische Bildungssystem in dieser Arbeit als Idealtypus angesehen und es werden bestimmte, insbesondere strukturelle, Merkmale des finnischen Bildungssystems und des deutschen Bildungssystems analysiert und diese gegenübergestellt. Da Finnland in den PISA-Studien aus den 2000er Jahren, insbesondere aus dem Jahr 2006, im Vergleich zu anderen Ländern außergewöhnlich gut abgeschnitten hat, werden Daten aus dem Jahr 2005 verwendet. Die vorliegende Arbeit bezieht sich vorrangig auf eine Analyse des Schulsystems, da die PISA-Ergebnisse nur die schulischen Leistungen eines Landes erfassen. Es ist jedoch festzuhalten, dass Bildungssysteme sehr komplexe und umfangreiche Systeme darstellen, die ständigen Änderungen unterworfen sind. Somit kann eine umfassende Analyse der beiden hier behandelten Bildungssysteme nicht ansatzweise vollständig, sondern lediglich unter Berücksichtigung bestimmter Aspekte erfolgen und auch nicht den gegenwärtigen Stand des jeweiligen Bildungssystems widerspiegeln. Hierbei wird insbesondere auf die Primarstufe- und Sekundarstufe I eingegangen, da die Prüfungen der PISA-Studien am Ende der Pflichtschulzeit stattfinden.