Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Lehrstuhl für Sächsische Landesgeschichte), Veranstaltung: Politische Ikonographie nach 1850. Das Beispiel Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Heißt es, doch genau genommen `sagt´ ein Bild überhaupt nichts. Es schweigt und will zunächst nur angeschaut werden. Doch nicht einmal beim Betrachten der Bilder erhalten wir eine `richtige´ Vorstellung über die abgebildete Realität. Zwar zeigt sie einerseits Abbildungen der Wirklichkeit, andererseits ist Fotografie Kunst. Sind dann die Darstellungen immer Wirklichkeit? Was ist überhaupt Wirklichkeit? Gibt es eine absolute Wirklichkeit? Kann die Fotografie diesen Zuweisungen überhaupt gerecht werden, wenn sich für jeden Betrachter die Wirklichkeit und Wahrheit anders darstellt, als für den Fotografen? Und welche Konsequenzen wird es haben, wenn wir feststellen, dass die Fotografie weder der Wahrheit, der Wahrnehmung noch der Wirklichkeit gerecht wird? Können sie dann als Quellen im empirischen Sinne dienen? Natürlich sind Fotografien und Kunst schwer voneinander zu trennen, daher versteht die Arbeit Bilder nicht als künstlerischen Beitrag. Hier sollen sie als Belege für historische Situationen und Umstände dienen, und der wissenschaftliche Umgang mit ihnen im Vordergrund stehen. Der Bildbegriff in der gesamten Arbeit bezieht sich nicht nur auf Fotografien, sondern auch auf Poster, Flugblätter, Wahlplakate usw. Es wird nicht um Kunstbilder im Sinne von Malerei gehen, sondern um Bilder, die mit Hilfe von Technik (im weitesten Sinne) produziert worden sind. Zu differenzieren ist außerdem zwischen gestellten Fotografien und Momentaufnahmen. Das eine ist vom anderen nicht zu unterscheiden, die Grenzen sind manchmal fließend. Momentaufnahmen, wie ich sie verstehe, sind eingefangene Augenblicke, die jeden Moment, jede Sekunde geändert und anders sein können. In der Fotografie sind es, mit Hilfe von Technik, eingefangene Bilder. Mit der Fotografie beginnt, nach der Erfindung des Buchdruckes, eine zweite Medienrevolution, 1 die ihren Wahrheitsanspruch immer noch sucht, ebenso ihre Ansprüche an Wahrnehmung und Wirklichkeit. Ohne eine philosophische Grundsatzdiskussion über dieses Thema führen zu wollen, wird diese Frage in den folgenden Abschnitten immer wieder aufzugreifen sein. Eine Antwort kann nur angerissen werden, da das Thema der Arbeit „Fotografie als historische Quelle“ und keine philosophische Betrachtung ist. [...]