Für mich war "Das Foto meines Lebens" das erste Buch der Autorin, daher war meine Erwartungshaltung nicht so hoch, wie manch anderen Lesern. Ich fühlte mich gleich von Anfang an mit Elizabeth verbunden, denn auch mir wäre es schwer gefallen mich darauf zu besinnen Frau zu sein und meine
Leidenschaft der Fotografie aufgrund meines Geschlechts nicht ausüben zu können. Ich würde mein Hobby…mehrFür mich war "Das Foto meines Lebens" das erste Buch der Autorin, daher war meine Erwartungshaltung nicht so hoch, wie manch anderen Lesern. Ich fühlte mich gleich von Anfang an mit Elizabeth verbunden, denn auch mir wäre es schwer gefallen mich darauf zu besinnen Frau zu sein und meine Leidenschaft der Fotografie aufgrund meines Geschlechts nicht ausüben zu können. Ich würde mein Hobby vielleicht nicht zum Beruf machen wollen, konnte aber deutlich herausspüren, wie sehr Elizabeth es liebt zu fotografieren. Es ist umständlich und mühsam, da die Technik doch sehr veraltet erscheint, aber dennoch ist es dass, was Elizabeth sich erträumt. Störend empfand ich hierbei die Lügen, die Elizabeth erzählen muss, um ihrem Ziel näher zu kommen. Ich schiebe es ein klein wenig darauf, dass an der Zeit liegt, denn Frauen hatten einfach andere Aufgaben und wurden müde belächelt, wenn sie ihrem Hobby frönen und zum Beruf machen wollen. Andererseits ist es so, dass Lügen irgendwann aufgedeckt werden und verletzen können. Auch Elizabeth wird diese Erfahrung machen müssen und dadurch reifen.
Insgesamt gesehen hat mir "Das Foto meines Lebens" sehr gut gefallen, denn es entführte mich in eine andere Zeit, die ich um einiges beschwerlicher finde als heute und in eine außergewöhnliche Kulisse. Ich begegne interessanten Menschen, die mir oft sympathisch sind oder eben von der Autorin gezeichnet wurden, dass sie vom ersten Moment an unsympathisch sind. Das Drama der Story ist zwischendurch vorhersehbar und es gab leider wenig Überraschungsmomente, dennoch fühlte ich mich durch den Schreibstil der Autorin sehr angesprochen. Eingeordnet in die christliche Romanwelt fehlte mir da allerdings doch etwas der Bezug, denn der Glaube kam definitiv zu kurz.
Was mir besonders wichtig wurde, ist die Fremdenfeindlichkeit, die sich leider auch im Laufe der Zeit nicht verändert zu haben scheint. Menschen mit anderer Hautfarbe sind ungern gesehen und sind diejenigen, die 1875 wenig Freiheiten besaßen. Es tut mir immer weh, dieses zu lesen und daher war das Ende des Romans für mich so wunderbar, dass sogar ein paar Tränen geflossen sind. Letztendlich konnte ich "Das Foto meines Lebens" zufrieden beenden und mit einem Lächeln zurückblicken.
Tamera Alexander verknüpft eine Liebesgeschichte mit echten Abenteuer. Es ist ihr gelungen mich abzuholen und für Elzabeth Geschichte zu begeistern. Ich empfand Elizabeth zwar zwischendurch als recht oberflächlich, was sich aber immer wieder wendete. Daniel dagegen war von Anfang an Sympathieträger und es war natürlich völlig klar, wie sich die Story entwickeln wird. Daniel selbst der eine große Bürde mit sich trägt, fängt an sich zu verändern und aus dem Eigenbrötler wird ein Fremdenführer durch die Wildnis. Wundervolle Natur und eindrucksvolle Menschen bringen Elizabeth viele Perspektive vor die Linse ihrer Kamera und wäre da nicht ein Hirsch gewesen, hätte sie das Foto ihres Lebens vielleicht schon längst geschossen ☺
Gerne eine Leseempfehlung für "Das Foto meines Lebens", welches eindrücklich von einem Leben voller innerer Kämpfe und Intrigen erzählt, dabei aber auch Menschen skizziert, die sich oft menschlich verhalten und dabei entweder glänzen oder abstoßen. Ich fand diese kleine Zeitreise faszinierend und konnte mich sehr gut auf die Handlung einlassen, auch wenn mir hier und da doch etwas Tiefe gefehlt hat, die an anderer Stelle dann doch noch geballt aufgetreten ist.