Das Fräulein vom Gegenteil, so nennt die Mutter Katja, wenn sie es wieder einmal leid ist, ständig und über alles mit der in ihren Augen störrischen Tochter diskutieren zu müssen. Katja entwickelt innerhalb einer komplizierten Familienstruktur in den 50er und 60er Jahren, in denen die Erziehungsmethoden noch sehr viel mit Gewalt zu tun haben, schon als kleines Mädchen Eigensinn und Durchsetzungsvermögen, hat aber ebenso mit Einsamkeit und Angst zu kämpfen. Ihre körperlichen Defizite treiben den Ehrgeiz der Mutter in eine Hysterie, denn sie ist aufgrund der eigenen, unglücklichen und traumatischen Kindheit psychisch belastet. Katjas Vater schweigt, und er trinkt zu viel, trägt damit weitere Probleme in das Kinderzimmer. Träume, Ideen, Hoffnungen und Vernunft sind für Katja dann im Laufe ihres Lebens nicht mehr in die richtige Balance zu bringen. Als Erwachsene begleiten sie immer die Geister ihrer Kindheit und die Schatten der schwer zu bewältigenden Vergangenheit. Sichtbar werden diese vor allem durch massive Probleme im Laufe von zwei langjährigen, sehr schwierigen Beziehungen. Die Wiederholung von traumatischen Ereignissen bewirkt keinen Schutz vor dem Scheitern. Aber Katja bleibt kämpferisch, neugierig und weigert sich hartnäckig, an dem emotionalen Ballast zu zerbrechen.
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