Wie hat der Nationalsozialismus unsere heutigen Vorstellungen von Frauen und Mutterschaft geprägt? Anhand von Gruppendiskussionen und des Rückgriffs auf Auswertungskonzepte der Psychoanalyse zeichnet die Autorin nach, wie Geschlechterbilder über drei Generationen fortgeführt werden. Die Studie beschäftigt sich eingehend mit Geschlechterkonstruktionen im Nationalsozialismus und zeigt dabei auf, dass auch Männer- und Väterbilder aus der NS-Zeit das Leben und die Einstellungen der lebenden Generationen beeinflussen.
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Maike Wagenaar legt mit ihrer umfangreichen qualitativen Studie einen sehr lesenswerten tiefenhermeneutischen Diskursbeitrag zur unbewussten Weitergabe nationalsozialistischer Frauen- und Mutterbilder über Generationen hinweg vor und regt damit überzeugend an, verborgen wirkendes NS-Gedankengut im Frauen-/Mütter- aber auch Männer-/Väterbild zu reflektieren. Volker Jörn Walpuski, socialnet, 11.09.2024 Die sorgfältig durchgeführte Studie von Maike Wagenaar ist sehr lesenswert. Sie ist auch aufschlussreich mit Blick auf die Debatten in der Frauenbewegung und Frauenforschung der 1980er- und 1990er-Jahre, in denen das vorherrschende Frauen- und Mutterbild heftig diskutiert wurde. Aus Sicht von heute wurde damals allerdings eher das Frauen- und Mutterbild kritisiert, kaum die Beteiligung von Frauen an der Mitschuld der NS-Machenschaften. Anne Schlüter, GENDER 2-2024 Eine informative, gut aufgearbeitete und differenzierte Beleuchtung der zweigeschlechtlich konstruierten Rollenideale im Nationalsozialismus und deren weiterhin gesellschaftlich (mehr oder weniger) sichtbaren Auswirkungen. Maria Hörtner, Weiberdiwan. Die Feministische Rezensionszeitschrift, Sommer 2024 Im Hauptteil der Arbeit erfolgt eine Darstellung der einzelnen Gruppendiskussionen und deren tiefenhermeneutischer Auswertung. Darauf aufbauend werden in einer literaturfundierten Analyse der Erkenntnisse nicht nur das Frauen- und Männerbild, sondern auch die schon in der Einführung gestreiften Themen im Zusammenhang mit Schweigen, Schuldverstrickungen und unbearbeiteten Traumata betrachtet, die sich in den Diskussionen als relevant verwiesen. Soziale Arbeit, 8-9/2023