Essay aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Welche Rolle spielt die Frau, allen voran die Titelfigur Lucinde, im Roman "Lucinde" von Friedrich Schlegel? Welchen Beitrag leistet Friedrich Schlegel in Lucinde wirklich zur Emanzipation der Frau im 18. Jahrhundert? Dieser Essay soll Aufschluss darüber geben, ob Friedrich Schlegel in seinem Roman "Lucinde" ein neues emanzipatorisches Frauenbild geschaffen hat oder ob er den Fokus seines Ideals der vollkommenen Weiblichkeit weiterhin nur auf eine rein männliche Ästhetik gelegt hat. Im Laufe des 18. Jahrhunderts zeichnet sich ein Wandel des zeitgenössischen Frauenbilds ab, das zum einen den Wirkungsbereich und zum anderen den Bildungscharakter der Frauen erweitert und zudem aufwertet. Eine für damalige Verhältnisse recht progressive Denkweise, was die Rolle der Frau in der Gesellschaft betrifft. Auch Friedrich Schlegel gehörte zu diesen progressiven Denkern. Sein Werk "Lucinde" beschäftigt sich vordergründig mit den Themen Ehe, Liebe und Weiblichkeit. Er wollte durch sein Schaffen ein neues Frauenbild zeichnen und setzte sich für die Gleichberechtigung innerhalb einer Partnerschaft ein. Schlegel wollte also nicht nur künstlerische, sondern auch soziale Tabus brechen.