Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Mannheim (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Volksstücke Ödon von Horváths sind eng mit der geschichtlichen und gesellschaftlichen R ealtität 1 der Zeit der Weimarer Republik, besonders mit den Krisenjahren um 1930, verknüpft 2 . Dabei offenbart er dem Leser, beziehungsweise dem Zuschauer, eine Welt in der man Nächstenliebe, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit vergeblich sucht. Die Gesellschaft besteht meist aus Menschen, die einander im Stich lassen. Auch bei „Kasimir und Karoline“ steht die wirtschaftliche Not im Hintergrund. Und diese Not ist es auch, die das Wesen der Menschen in den Augen Horváths demontiert. Besonders deutlich wird dieses Verhältnis in den zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten dargestellt. So sind es oft Frauen, die, meist arbeitslos, unter den Umständen der Wirtschaftskrise zu leiden haben. Sie sind die Opfer dieser finanziellen Misere und werden von patriarchalischen Zwängen unterdrückt. 3 Daran zeigt sich bereits die zentrale Position der Frauen in Horváths Stücken. Meist kreiert er Figuren, die entweder versuchen sich in das Räderwerk der Macht einzuordnen oder die bei der Auflehnung dagegen zerbrochen werden. [...]